Literarischer Thriller, ausdrucksstark

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yellowdog Avatar

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Den texanischen Schriftsteller Joe R.Lansdale hat schon oft Romane auf anspruchsvollen aber gut lesbaren Niveau geschrieben, die den amerikanischen Alltag realistisch und sozialkritisch zeigt. Seine Themen sind unter anderen Gewalt, Rassismus und unsoziale Lebensumstände. Auch Dunkle Gewässer erzählt ein Stück amerikanische Realität.
Ein Buch voller Härte, aber auch mit poetischem Ansatz, das sich gut in Lansdale Gesamtwerk einfügt.
Es wird nicht ganz klar, ob die Handlung in der Vergangenheit spielt oder sogar heutzutage, doch vermutlich ist es die Zeit der Weltwirtschaftskrise in den USA der 1930ziger Jahre..
Die gewalttätige Hinterwäldleratmosphäre wirkt bedrohlich. Eine umgreifende Perspektivlosigkeit führt schnell zur Aggressivität.
Die Erzählerin Sue Ellen erinnert mich an die Hauptfigur aus Winters Bone, dem Roman von Daniel Woodrell, der so genial verfilmt wurde. Auch Dunkle Gewässer erzeugt ähnlich starke Bilder vom Sabine River.
Auch Sue Ellen hofft diesem Umfeld entfliehen zu können. Mit ihren Freunden Jinx und Terry beschließt sie, die Asche ihrer toten Freundin nach Hollywood zu bringen. Das wird eine abenteuerliche und gefährliche Reise mit vielen Hindernissen und einigen Überraschungen.

Aufgrund der thematischen Vielfalt ist für meine Lesart der Roman kein Krimi, eher ein literarischer Thriller. Insgesamt ein Buch, dass mir gut gefallen hat.