Wo liegen die Grenzen zwischen Schuld und Unschuld, zwischen Recht und Gerechtigkeit?

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christina19 Avatar

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Zugegebenermaßen hatte ich dieses Buch zuerst gar nicht auf dem Schirm. Die Leseprobe hat mich allerdings so begeistert, dass ich es unbedingt lesen möchte!
Nach einer kurzen Einführung in Ich-Perspektive beginnt die Leseprobe rasch mit dem ersten Fall. Der Raubüberfall, der hier geschildert wird, ist spannend beschrieben, sodass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen.
Mit welcher Einstellung und Brutalität Adrian, der Täter, vorgeht, empfinde ich als fast schon verstörend. So kann ich es anfangs nachvollziehen, dass das Opfer Hans Kleebach neben Angst auch Verachtung verspürt und sich wehrt - auch wenn ein tödlicher Schuss in keinem Verhältnis zur Tat steht.
Interessant wird es an der Stelle, an der Kleebach wegen Notwehr freigesprochen wird: Die Urteilsbegründung passt hier schließlich nicht zu dem, was tatsächlich geschehen ist. So wird aus dem eigentlichen Opfer plötzlich ein Täter, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt und vollkommen skrupellos agiert. Auf den folgenden Seiten wird eindrucksvoll beschrieben, wie weit Recht und empfundene Gerechtigkeit auseinanderliegen bzw. wie sich auch das, was man als gerecht empfindet, mit der eigenen Position ändert.
Sicherlich sind die weiteren Fälle ebenso spannend beschrieben und so würde ich sehr gerne mehr darüber lesen!