Gruselige Atmosphäre in Südfrankreich

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sikal Avatar

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Es scheint ein perfekter Sommer zu werden. Herrlicher Sonnenschein ist allgegenwärtig und eine Menge Touristen tummeln sich in Le Lavandou. Doch als eine Frau von einer Brücke auf einen LKW stürzt, scheint es mit der Idylle schlagartig vorbei zu sein. Als auch noch der Rechtsmediziner Leon Ritter erkennt, dass die Frau vor ihrem Tod gefoltert wurde und Selbstmord ausschließt, trifft er bei den Polizeikollegen zumeist auf taube Ohren. Nur seine Partnerin Capitaine Isabell Morell vertraut auf Leons Urteil. Erst als eine weitere Tote gefunden wird, scheint die Polizei die Sache ernster zu nehmen. Doch plötzlich trifft ein Sonderermittler aus Paris ein und verkündet, dass die Tochter des Kultusministers entführt wurde, die zuletzt mit ihrer Freundin in der Provence unterwegs war. Was ist mit den beiden Frauen geschehen? Sind sie ebenfalls Opfer des Serienmörders oder sind die beiden einfach untergetaucht, um einen ungestümen Sommer zu verleben?

Leon Ritter, der Médicin Légiste, ermittelt nun bereits zum sechsten Mal in Le Levandou. Mit seinen untypischen Methoden und Ermittlungsansätzen trifft er nicht nur auf Freunde.

Doch Leon hat auch privat einiges wegzustecken, immerhin bangt Isabell vor einem wichtigen Arzttermin und Leon ist beruflich dermaßen eingespannt, dass er sich nicht ganz so um sie kümmern kann, wie er das gerne möchte. Auch Isabells Tochter Lilou bringt den Familienfrieden ziemlich durcheinander.

Ansonsten schein Leon ein Charakter zu sein, der mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen steht, sich gesellig den ein oder anderen Rosé gönnt und auch mal Boule spielt – nicht mal so schlecht, wenn man dem Autor Glauben schenken darf.

Der Krimi ist komplex aufgebaut und so manch falsche Spur wird gelegt, sodass man den Täter nicht gleich ausmachen kann. Gut gefällt mir, dass die Atmosphäre der Provence eingefangen wird und Licht in diese dunkle Krimihandlung bringt. Obwohl es bereits der sechste Teil der Reihe ist, kommt man gut in die Geschichte rein und kann dem Geschehen folgen. Manches Mal hätte ich mir etwas mehr Straffung gewünscht, aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau.

Gerne vergebe ich 4 Sterne für diesen nicht allzu idyllischen Ausflug in die Provence.