Lebendig und spannend bis zu den letzten Seiten

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samy19 Avatar

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Ich bin ein großer Krimi-Fan, aber der durchschnittliche Kriminalroman erreicht mich oft nicht. Daher wahr ich zunächst skeptisch, als mich das Cover zur Leseprobe führte. Der Prolog machte mich direkt neugierig, ich landete quasi mitten in einer ziemlich bedrückenden Situation, eine junge Frau ist scheinbar gefangen und wird gequält ... mehr erfährt der Leser an dieser Stelle nicht, man wird stattdessen auf den ersten Kapiteln mit Lavandou und seinen Einwohnern bekannt gemacht.
Schnell habe ich mich in die Geschichte eingefunden. Zunächst lernt man die beiden Hauptpersonen - Leon Ritter und seine Lebensgefährtin Isabelle kennen. Der sympathische Gerichtsmediziner Leon steht im Zentrum des Romans und verleiht mit seinem überaus guten Bauchgefühl gepaart mit präzise eingesetztem Wissen der Geschichte mehr als einmal eine angenehme Dynamik, die das Lesen nicht langweilig werden lässt.
Isabelle ist als Capitaine in der Gendarmerie tätig und tut sich nicht immer ganz leicht mit der forschen Art ihres Lebensgefährten. Auch hat sie damit zu kämpfen, dass Leon unbeirrt seinen eigenen Theorien folgt und sich sogar nicht scheut, in aller Öffentlichkeit sogar das Thema Hexenverfolgung anzusprechen ...
Die Suche nach dem Täter ist schlüssig aufgebaut und ganz spannend bis zu den letzten Seiten. Auch hat Remy Eyssen ein gutes Mittel gefunden zwischen zu brutaler Darstellung der Geschehnisse und Langeweile durch Weglassen. Für mich war die Schilderung der Taten genau richtig, brutal ja, aber nicht zum Fürchten.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Ich kam schnell in der Geschichte an, quasi bereits nach der Leseprobe. Die insgesamt 500 Seiten haben mir viel Spaß gemacht, sodass ich gerne auch noch in einen anderen Fall von Leon Ritter reinschauen werde.