Knapper Erzählstil für ein karges Leben - vielversprechende Leseprobe!

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Der Roman "Durch alle Zeiten" schildert das Leben der 1940 geborenen österreichischen Bergbäuerin Elisabeth. Die Leseprobe beginnt bereits mit einer sehr fesselnden Szene: Elisabeth bringt in einer verschneiten Winternacht auf dem heruntergekommenen Brandstätterhof ihr drittes Kind zur Welt. Ihr Mann Josef, offensichtlich nicht der Vater der beiden älteren Kinder und auch kein einfühlsamer Ehemann, trinkt und spielt in einer Kneipe, Elisabeth ist auf die Hilfe der Magd und des Tierarztes angewiesen. Zu letzterem scheint sie eine vertraute Beziehung zu haben. Infolge der Geburt erkrankt Elisabeth und wird ins Hospital gebracht.
In ihren inneren Rückblicken erfährt der Leser einiges über ihre Kindheit. In eine bitterarme Familie hineingeboren, hatte sie trotz widriger Umstände höhere Erwartungen an das Leben und besuchte mit Erfolg die Haushaltsschule.
Die Leseprobe ist sehr ansprechend und weckt die Neugier darauf, wie Elisabeth trotz ihrer Ausbildung letztendlich mit einem gefühllosen Mann auf dem heruntergewirtschafteten Hof gelandet ist. Obwohl der Erzählstil eher knapp und sachlich wirkt, fesselt er mich, da er bestens zum kargen Leben der Hauptfigur zu passen scheint.