Die Welt wird immer enger

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Alfred Goubran beschreibt Elias allmählichen Weg in die Dunkelheit - zunächst in die dunklen gesellschaftlichen Bereiche wie Nacht- und Frühbars, Huren, Zuhälter, Barfrauen ... und dann schließlich in die Dunkelheit der eigenen Behausung: Vorhänge vor, Welt soll draußen bleiben.
Ich lese Einsprengsel philosophischer bzw. allgemeingültiger Gedanken und Beobachtungen, die sich als Kindheitserinnerungen entpuppen. Darin so schöne Sätze wie:
‚Erinnerungen und Träume sind aus demsel¬ben Stoff. Wir merken es daran, daß in ihnen keine Zeit vergeht.’
Über solche Sätze kann ich stundenlang sinnieren - auch das sollte ein Buch leisten.
Und dann ... plötzlich wird der Leser wieder in die unmittelbare Gegenwart des Protagonisten hinein geschleudert und erlebt den Rückzug mit Haut und Haar, bedrückend. Beschreibungen, die einem mit ihrer Akribie den Atem nehmen, die ganze Hilflosigkeit des eigenen Selbst erkennt man hier.
Dann wieder Erdbeeren und Blumen. Ich atme auf.
Je mehr ich davon lese, desto süchtiger werde ich nach diesen Reflexionen und nachhängenden Gedanken. Sehr sehr gern würde ich mich in das ganze Buch hinein versenken.