Die Leseprobe hat mich insofern neugierg zurückgelassen, weil ich sie so gar nicht in Einklang bringen kann mit der Inhaltsangabe des Buches, wonach der gesamte Roman in nur einem Zimmer spielen soll und wohl auch auf quasi traumhaften Realitätsebenen. Stattdessen ging es in der Leseprobe um einen Schulabbrecher, ein noch namenloser "Er", ein Tagedieb, der nachts in Bars oberflächliche Affären sucht. Immer wenn ich so irritiert war, dass ich abbreche wollte, kamen wohl formulierte, originelle Gedankengänge, wie den Februar als Herbst des Winters zu bezeichnen. Aber wird dies reichen, den Leser durch den ganzen Roman zu tragen? Als Autorin halte ich persönlich es ein wenig mehr mit der amerikanischen Schule, wonach eine Geschichte, egal wie brilliant formuliert, auch unterhalten und fesseln können muss, wenn sie neben Literaturkritikern auch den Leser ansprechen will.