Anspruchsvolle Reise mit viel Raum für eigene Interpretationen

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coala Avatar

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Elias, der Schulabbrecher, der ein konventionelles Leben scheut. Er lebt in seinem Raum, in dem er alles zum Leben hat, was erbraucht. Mit Gelegenheitsjobs hält er sich über Wasser und macht die Nacht zum Tage. Auch Frauenbesuch empfängt er in seinem Raum, doch auch derer ist er irgendwann überdrüssig. Als er krank wird und Fieberkrämpfe ihn schüttelt, erlebt eine Reise, die ihn in die Berge und durch faszinierende Natur führt und ihn letztlich in einem schwarzes Schloss ankommen lässt. Auf der Suche nach sich selbst, scheint er das erste Mal in dieser Traumwelt wirklich anzukommen.

Geschickt wirft der Autor essentielle Fragen des Lebens auf, als wir den vermeintlichen Aussteiger Elias in seinem Leben und seinem fantastischen Ausflug im Fieberwahn begleiten. Dabei bleibt Elias leider bis zum Ende schwer greifbar, dessen Gedanken nur schwer vermittelt werden können. Dies wird sicherlich auch nicht durch den Schreibstil begünstigt, der bisweilen abgehackt und lieblos wirkt. Elias bleibt bis zuletzt leider Blass und fremd. Das Buch weiß trotzdem auf eine gewisse Weise zu fesseln und besonders die Reise weiß auf ihre ganz eigene und faszinierende Art zu überzeugen mit teilweise fast poetischen Landschaftsbeschreibungen, die in starkem Kontrast zu Elias eigentlichem doch eher auf den einen Raum beschränkte Leben stehen. Während der Reise werden eine Menge Fragen aufgeworfen, die letztlich zum Großteil unbeantwortet bleiben und auf ihre ganze eigene Weise zum Nachdenken anregen.

Dem Leser bleibt am Ende nur, dass Buch auf seine ganz eigene Weise zu interpretieren und seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Ein sicherlich eher anspruchsvolles Buch, welches dem Leser nicht viel vorgibt und sehr viel Raum für eigene Überlegungen lässt. Man muss sich sicherlich auf die Geschichte einlassen, um an ihr Freude zu finden.