Durch die Zeit in meinem Zimmer

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kvel Avatar

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Kein einfacher Lesestoff, aber bemerkenswerte philosophische Betrachtungen.

 

Elias lehnt sämtliche bürgerliche Konventionen ab. Er lebt das einfache Leben eines Außenseiters und gibt sich seinen philosophischen Betrachtungen hin.

Spannend wurde der Roman, als ihn die Reise durch das verschneite Gebirge Richtung Süden führt und er zufällig bei Franziska und in dem Schwarzen Schloß standet. Ich denke dort hat er die Bindung gefunden, die er wahrscheinlich die ganze Zeit gesucht hat.

 

Der Sprachstil, an vielen Stellen aus kurzen, oftmals zusammenhanglosen Sätzen bzw. Satzfragmenten, macht das Lesen oftmals etwas holprig.

 

An vielen Stellen ist es für mich als Leser gar nicht klar erkennbar, was ist Wirklichkeit oder Erinnerung, was ist Fieberwahn oder Halluzination.

 

Ein sehr ungewöhnliches, nicht einfach zu lesendes Buch.
Ich würde raten, dass man sich Zeit und Ruhe zum Lesen nehmen sollte, um sich auf das Geschriebene einlassen zu können.

 

Sehr gut gefallen haben mir die bemerkenswerten Formulierungen und philosophischen Betrachtungen.

Beispiele:
„Schnee ist das Blut der Geister.“ (Zitat auf S. 5)

„Februar. Herbst des Winters.“ (S. 7)

„Eins nach dem anderen. Einen Tag nach dem anderen. Das ist auch ein Leben … wenn man kein anderes hat.“ (S. 102)

 

Wer mal wieder auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Buch ist, das nicht auf der Linie des Main-Streams liegt, und auch mal wieder Lust auf etwas „Rätselhaftes“ hat, der mag sich diesem Roman gerne nähern.

 

Gefallen hat mir der Roman zwar eigentlich nicht, aber er besitzt wirklich eine faszinierende (Sog-)Wirkung und 2 Sterne würden dem Werk auch nicht gerecht werden (aber zu 5 Sternen hat es auch nicht ganz gereicht).