Ein poetisches und philosophisches Buch, zu dem der Zugang nicht einfach ist

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smartie11 Avatar

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Zum Inhalt:
Goubran erzählt die Geschichte von Elias, einem Tagträumer, der sich am Rande der Gesellschaft durch sein Leben treiben lässt, ohne Verantwortung, ohne Freunde, ohne wirkliche Bindungen.

Meine Meinung:
Das Cover ist schlicht, beinahe nichtssagend. Gleich zu Beginn fiel mir die außerordentlich poetische, wortmalerische Sprache auf („mangofarbene Schleier“; „Die überdachten Pontons der Bahnsteige“; „Das Volk der Nacht“), durch die sofort die entsprechenden Bilder in meiner Fantasie entstanden. Dazu schillernde, fast unwirklich wirkende Charaktere und Settings. Mit diesen Zutaten entspinnt Goubran eine Geschichte, die immer mehr ins Abstrakte übergeht und so die Grenzen zwischen Schein und Wirklichkeit immer stärker verwischt. So lässt Goubran den Leser geschickt am Fieberwahn des Protagonisten teilhaben. Bis hin zum Finale, bei dem ich mir gar nicht sicher bin, ob es denn überhaupt ein Finale war.

FAZIT:
Für mich besticht dieses Buch noch mehr durch die poetische Sprache und den philosophischen Anspruch Goubrans als durch seine Geschichte selbst, bei der es nicht ganz einfach ist, Zugang zu ihr zu finden. Dieses Buch regt zum Nachdenken, zum Interpretieren an und ist alles andere als leichte Lektüre.