Toller Roman eines österr. Künstlers!

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danib83 Avatar

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Der Roman des österreichischen Autors und Musikers Alfred Goubran fällt schon durch das (nicht ganz so) einzigartige und eigenwillige Cover auf, welches den Handlungsort in einer Zeichnung treffend beschreibt. Eine ähnliche Umschlaggestaltung gibt es beim ebenfalls 2014 erschienenen Jugendroman "Bunker Diary" von Kevin Brooks, in dem sich auch alles in nur einem Raum abspielt - hier allerdings im Gegensatz zu Goubrans Werk augenscheinlich.

Durch die Zeit in meinem Zimmer lebt von der Reise Elias', der ein Zimmer bewohnt, erkrankt und sich zum Bahnhof begibt. Schließlich landet er im "Schwarzen Schloss", woraus es nur wenige schaffen.

Eindrucksvoll und mit starken Worten bebildert schildert Goubran die Fieberreise des Protagonisten. Stellenweise kann nicht mehr ausgemacht werden, ob die Reise oder das Fieber real ist. Die Perspektive ändert sich nahezu seitenweise und der Leser / die Leserin bekommt diese Änderung durch den Wechsel in eine kursive Schriftart präsentiert. Außerdem verschiebt sich die Erzählperspektive von einem allwissenden Er-Erzähler in eine subjektive Ich-Beschreibung. Dabei wird an Aufzählungen und genauen Beschreibungen der Umgebung und des Inventars nicht gespart.

Ein groß- und einzigartiger Roman, der künstlerisch wertvoll geschrieben ist und mit einer solchen Leichtigkeit dahinfließt, dass man die Schwere und die Bedrücktheit des Romaninhaltes fast nicht mehr spürt - endlich wieder ein großer österreichischer Künstler!