Nesbø (fast) at it's best

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In „Durst“ lässt Jo Nesbø Harry Hole zum elften Mal ermitteln – obwohl er eigentlich nicht mehr aktiv ist, sondern Vorlesungen an der Polizeihochschule in Oslo hält und ansonsten sein glückliches und ruhiges Leben mit seiner Frau Rakel genießt. Doch eine Reihe von Morden zwingt ihn zurück in den aktiven Dienst: Zuerst wird eine Frau (Anwältin von Sexualstrafopfern) nach einem Tinder-Date ermordet und kurz danach eine weitere. Offenbar sucht sich der Täter seine Opfer über Tinder aus und die Bissspuren an den Opfern deuten auf Vampirismus. Da Mikael Bellmann, Harrys früherer Chef und gerade im Begriff, Justizminister zu werden, fürchtet, dass die leitende Ermittlerin Katrine Bratt und ihr Team allein den Fall nicht löst und zieht Harry hinzu, der sich mit einem Team auf die Suche macht.

Wer bereits Bücher von Nesbø gelesen hat, kennt – und liebt seinen Stil, wenngleich der mir in der „Blood on Snow“-Reihe fehlte: Die Bücher sind gut geschrieben, er baut über das Buch eine hohe Spannung auf, nicht zuletzt, weil die Ermittlungen sehr kleinschrittig beschrieben sind (die Zeiteinheit sind nicht Tage, sondern Tageszeiten). Die Figuren sind nachvollziehbar (nicht immer sympathisch), man beginnt zu rätseln und man kann „Durst“ sogar lesen, wenn man die früheren Hole-Romane nicht kennt (besser ist es dennoch). Dennoch ist mir manches zu glatt, so dass das Buch meinen Lieblings-Nesbø „Schneemann“ nicht vom Thron stürzt.