E.D.E.N.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sacrileg Avatar

Von

Mike Engel – E.D.E.N.
Mike Engel schreibt in seinem Roman nicht nur über Liebe, Gott, den Kampf gegen den Teufel sondern auch über Neurotechnologien, die im menschlichen Gehirn eine göttliche Offenbarung auf Knopfdruck verursachen können. So gelingt es Engel mit Hilfe einer Geschichte um die Suche und das Finden von Liebe und Seelenfrieden, auch einen kleinen Krimi zu erzählen und die Frage nach der moralischen Vertretbarkeit von Gehirnmanipulation bzw. Geistesmanipulation zu stellen. Er erzählt von Stoller, einem skeptischen Bauingenieur, der eine Gottesoffenbarung erlebt, nachdem er Anna, eine Barpianistin mit neun Fingern und Stollers neue Nachbarin, bei den Mülltonnen traf. Auch Annas Bruder Daniel, ein Neurologe an der Charite, der geheime Experimente am Gehirn durchführt, um den Gottesalgorithmus zu finden, spielt eine Rolle, denn nur er weiß zu Beginn davon, dass er für Stollers Gotteserfahrung verantwortlich ist. Doch bald schon beginnt Stoller unangenehme Fragen zu stellen, während er und Anna sich langsam näher kommen. Auch Anna fragt sich immer wieder, warum ihr Bruder sein Heimlabor abschließt und so heimlich tut. Dabei wissen sie beide noch nicht, dass Daniel ein gefährliches Spiel mit einem Weltkonzern und dem Bundesnachrichtendienst führt. Ganz im Hintergrund streut Engel verschiedene Berliner Orte ein, die für Berlin Kennende recht nett sind.
Engel gelingt es viele Themen miteinander zu mischen und dabei trotzdem strukturiert und gut recherchiert zu wirken. Er kann die Spannung sehr gut halten und hilft so den Lesenden für Hirnwellenmanipulationen aufzuklären bzw. sich dieser moralischen Frage bewusst zu werden. Dabei ist auch der Titel seines Romans „E.D.E.N.“ eine gelungene Anspielung auf Produkte bzw. Programme zur Hirnwellenmanipulation, die zu göttlichen Offenbarungen führen. Dabei ist fraglich ob sie den Bestrahlten Gott nur vorgaukeln oder nur das Bewusstsein ausschalten, um die Wirklichkeit erkennbar zu machen.
Alles in allem ist E.D.E.N. ein sehr interessanter Roman, der viele Fragen aufweist und dem Lesenden eine spannende Geschichte erzählt.