Hirn vs. Herz

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Ein Atheist, ein Hirnforscher und eine Pianistin auf der Suche nach Erfüllung: Der erste hat eine göttliche Erscheinung, der zweite träumt vom Nobelpreis, die dritte kämpft mit ihren inneren Dämonen. Und alle drei sehen ein Licht am Ende ihres Tunnels. Es fragt sich nur, ob dieses Licht die Erleuchtung bereit hält oder doch nur die Bahn ist, die auf einen zurast.

Mein Eindruck:
Seine besten Momente hat dieser Roman, wenn er seine Protagonisten über Gott und die Welt diskutieren lässt. Dabei ist unerheblich, ob es sich um Gedankenspiele handelt oder echte Gespräche stattfinden. In diesen Teilstücken bereitet Herr Engel seinen Lesern ein himmlisches Vergnügen. Leider wird dieses jedoch sehr oft von ganz bestimmt gut recherchierten aber für meinen Geschmack zu breitgetretenen Erklärungen zu Hirnfrequenzen, Epilepsie, Zirbeldrüsen und dem Einfluss von Strahlung erstickt. Zu diesen Momenten ertappte ich mich oft dabei, die Sätze nicht Wort für Wort zu erfassen, sondern mehr oder weniger zu überfliegen, bis ich wieder auf Gedanken, Gespräche oder Handlungen stieß und dem folgenden Text die volle Aufmerksamkeit schenkte.
Einen Pluspunkt sammelt der Autor mit dem Aufbau seines Textes - unterteilt in fünf Abschnitte mit aussagekräftigen Titeln - und der Wahl der Namen vieler Figuren und Firmen. Ganz zum Schluss fragte ich mich, ob der Name des Autors selber nicht ein Pseudonym ist (Erzengel Michael) oder aber er sich dadurch inspiriert fühlte, einen Roman über Himmel und Hölle und das dazwischen zu schreiben. Seine Mailadresse @21e.de wirkt dabei wie ein kleiner Schmunzler auf Kosten des Lesers, der sich von dieser Geschichte gerne auf den Arm nehmen lässt.

Fazit:
In den zarten Teilen schön, manchmal zu wissenschaftlich, für die höllisch gute Idee insgesamt 4 Sterne am himmlischen Firmament