Verwirrend anders

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rosendorn Avatar

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Inhalt:

Bauingenieur Stoller trifft kurz vor seinem geplanten Selbstmord seine Nachbarin Anna und verliebt sich sofort in sie. Kurz darauf erscheinen ihm Visionen und er glaubt plötzlich ein göttliches Erlebnis gespürt zu haben. Das bringt ihn ganz aus seinem Gleichgewicht und nun begibt er sich auf die Suche nach der Wahrheit. Gibt es den einen Gott wirklich oder sind das nur Hirngespinste? Auf seiner Suche begegnet er nicht nur Anhängern von Gott sondern auch Theoretikern, die versuchen ihn von sich und ihren Gedankengängen zu überzeugen.
Annas Bruder, mit dem sie zusammenlebt, forscht und experimentiert gerne mit menschlichen Probanden und versucht Stoller zu überreden, ihn untersuchen zu dürfen. Doch was er wirklich im Schilde führt können weder Anna noch Stoller selbst erahnen.

Cover:

Einfach gestaltet,fühlt sich wie Samt an und liegt gut in der Hand. Leider nur kein Hingucker, der mir in einer Buchhandlung niemals aufgefallen wäre. Da hätte man sich mit der Covergestaltung doch ein wenig mehr Mühe geben können.

Meine Meinung:

Ich habe noch nie einen Roman in dieser Richtung gelesen. Obwohl ich mich natürlich selber auch schon oft damit beschäftigt habe, ob es wirklich Gott gibt oder nicht.
Ich möchte erstmal den Schreibstil von Mike Engel loben. Denn obwohl manche Absätze wirklich schwierig waren zu folgen, habe ich doch fast alles wunderbar verstehen können. Sein Schreibstil ist extrem fesselnd und so hatte ich keinerlei Gefühl mich durch die Seiten des Buches quälen zu müssen. Da ich eigentlich mehr an der Geschichte zwischen Stoller und Anna interessiert war, überflog ich öfter mal die ausführlichen Beschreibungen der Forschungen des Gehirns oder den Gotteserscheinungen. Einzig und allein die Nahtoderfahrungen waren für mich spannend genug um sie richtig zu verfolgen.
Irgendwie habe ich nach Weglegen des Buches aber dennoch ein unbefriedigendes Gefühl. Glaubt denn nun Stoller an Gott oder nicht? Obwohl seine Erzählungen zuletzt mit Peter, der ihm ja nur erschien, eine schlüssige Erklärung beinhalten müsste, bin ich doch noch nicht ganz dahinter gekommen. Für mich war der Schluss auch zu abrupt. Anna ist schwanger und schwupps Ende des Ganzen. Hier hätte ich mir noch mehr gewünscht.

Fazit:

Ein Roman, der einfach verwirrend anders ist. Er zeigt Perspektiven von Gottesgläubigkeit auf und auch die Forschungsergebnisse kommen hierbei nicht zu kurz. Wer schon immer gerne mal der Frage nachging, ob es Gott tatsächlich gibt oder doch nicht, hat sicher mit dieser Lektüre ins Schwarze getroffen. Obwohl man am Ende doch wieder nur sich selbst vertrauen kann.
Da der Schreibstil aber enorm fesselnd wirkt, und die Handlung auch nicht unbedingt unspannend zu lesen war, vergebe ich gerne

3,5 Sterne !