Eine letzte Chance

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fredhel Avatar

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Der CIA-Agent Jan Jordi Kazanski läuft auf dem Abstellgleis der Agentenszene. Wegen seiner Liebe zum Alkohol ist er nicht mehr vertrauenswürdig und steht eigentlich kurz vor dem Rauswurf. Er bekommt eine letzte Chance. Der Auftrag ist nicht schwer, denn er soll in Krakau nur den Kontakt zu einer Agentin, genannt "Die Witwe", wieder herstellen. Allerdings scheint die Sache einen Haken zu haben, denn er soll auf keinen Fall jemanden von seinen Kollegen oder gar die Botschaft kontaktieren. Er soll quasi als Einzelkämpfer ohne Rückendeckung agieren. Und auf jeden Fall die Finger vom Alkohol lassen.
Wir begleiten also einen versoffenen Agenten, dem trotzdem irgendwie die Frauenherzen zufliegen, bei seiner lebensgefährlichen Arbeit. Zu unserer Überraschung, aber auch zur Überraschung seiner Vorgesetzten, erreicht er mehr als erwartet ...
Es ist nicht einfach, einen Zugang zu diesem Agententhriller zu finden. Kazanski lernt man als einen innerlich abgestumpften Alkoholiker kennen. Man möchte ihn auch nicht besser kennenlernen. Die Erzählweise ist ziemlich trocken, wobei auch die verschiedenen Erzählstränge nicht zum Spannungsaufbau beitragen. Nach gut der Hälfte hat man die beteiligten Personen halbwegs sortiert, aber auch da gibt es noch Überraschungen. Aber endlich wird es auch etwas spannender.
Die meisten Käufer des Buches verbinden mit dem Namen Jens Henrik Jensen die sagenhafte OXEN-Reihe. Dieses Niveau hat EAST noch nicht, denn es ist eher ein Frühwerk des Autors, das noch weit von dessen Höchstform entfernt ist. Es werden noch zwei weitere Bücher mit Kazanski folgen, aber mein Interesse ist nicht geweckt.