Etwas aus der Zeit gefallener Thriller

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Worum geht’s?
Nach dem Tod seiner Familie ist Ermittler Jan Jordi Kazanski dem Alkohol verfallen und vom Dienst freigestellt. Als er dann jedoch plötzlich beruflich nach Krakau reisen soll, fällt Jan aus allen Wolken. In Krakau angekommen stolpert er jedoch mitten hinein in die Gefahren der Unterwelt – denn der kurz darauf auf ihn verübte Anschlag soll nicht der letzte Versuch bleiben, ihm bei seiner Suche Steine in den Weg zu legen.


Meine Meinung:
Eigentlich liebe ich Agententhriller, bei diesem hier muss ich aber leider ganz ehrlich feststellen, dass das Buch deutlich hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Da ich bereits die Oxen-Reihe des Autors gelesen habe, hatte ich mich eigentlich sehr auf dieses Buch gefreut, nach dem Lesen habe ich aber durchaus gemerkt, dass sich seine Geschichten im Laufe der Zeit doch verändert haben.

25 Jahre nach der Ersterscheinung eine deutsche Übersetzung auf den Markt zu bringen, ist vielleicht auch ein wenig spät für dieses Buch gewesen. Was mir insgesamt aber zunächst gut gefallen hat, war der Aufbau des Spannungsbogens. Im Grunde ist das Konzept zwar nichts Neues, wer aber ohnehin gerne Agententhriller mag, dem wird das sicherlich gefallen.

Was mir dann beim Lesen aber eher Probleme bereitet hat, waren zum einen der Erzählstil und zum anderen auch der Protagonist. In meinen Augen hat man einfach gemerkt, dass die Geschichte schon einige Jahre alt ist und dementsprechend nicht mehr ganz in die heutige Zeit passt. Verstaubte Klischees haben darüber hinaus dazu beigetragen, dass ich das Buch zwischenzeitlich zur Seite legen und eigentlich gar nicht weiterlesen wollte.

Darüber hinaus konnte ich leider auch eher wenig mit Protagonist Jan anfangen und habe mich schwer damit getan, ihn sympathisch zu finden. Im Grunde habe ich zwar verstanden, wofür er stehen sollte, aber nichtsdestotrotz hatte ich beim Lesen einfach das Gefühl, einer Wunschfigur gegenüberzustehen, die ich so einfach kaum authentisch fand.


Fazit:
Wer Agententhriller mag, dem wird dieses Buch an einigen Stellen sicherlich gut gefallen. Auch mir hat das Grundkonzept eigentlich zugesagt, der Protagonist und das Alter der Geschichte haben mir beim Lesen aber leider irgendwie ein eher komisches Gefühl gegeben, weshalb ich mich dann vielleicht doch eher an die neueren Veröffentlichungen des Autors halten werde.

Von mir gibt es dafür zweieinhalb Bücherstapel.