Oxens Vorgänger - erreicht nicht ganz die Klasse, aber trotzdem spannend

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Die Karriere des CIA-Agenten Jan Jordi Kazanski scheint beendet zu sein. Seit seine Frau und seine Tochter bei einem Anschlag während seines letzten Einsatzes in Russland ums Leben kamen, verfällt er immer mehr dem Alkohol. Überraschend wird er daher zu einem neuen Einsatz entsandt. Er soll in Krakau Kontakt zur sagenumwobenen Witwe, der Herrscherin der Krakauer Unterwelt und frühere Informantin der CIA, aufnehmen, um Informationen über einen bevorstehenden
Dabei trifft er auf die dänische Europol-Ermittlerin Xenia Larsen, die ebenfalls Interesse an der Witwe hat - wenn auch eher um deren Schmuggel-Netzwerk zu zerschlagen. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach der Witwe.
Jens Henrik Jensen gelang mit der Reihe um den ehemaligen Elitesoldaten Oxen der Durchbruch in Deutschland. Doch war dies nicht seine erste Thriller-Reihe. Wurde die Portland-Trilogie in den letzten Jahren bereits veröffentlicht erscheint nun die Reihe um CIA-Agent Kazanski, mit der er seine Karriere als Schriftsteller begonnen hat. Und das merkt man dem Thriller in mehrerlei Hinsicht an. Zum einen lässt er das Potential Jensens erkennen. Die Story ist durchweg spannend geschrieben und trägt einen so durch das Buch. Zum anderen merkt man aber vielleicht auch die mangelnde Erfahrung als Schriftsteller. Manches wirkt noch eher unausgegoren bzw. werden auch manche Ereignisse quasi übersprungen bzw. in einem kurzen Absatz eher beiläufig erwähnt, die man durchaus spannend auserzählen hätte können (beispielsweise die Befreiung des Professors aus den Händen der Mafia). Das ist aber tatsächlich Kritik auf sehr hohem Niveau, auch frühe Nesbös erreichen Beispielsweise nicht die Klasse späterer Harry-Hole-Thriller.
Alles in allem also ein durchaus spannender Thriller, den man allerdings nicht mit der Oxen-Reihe vergleichen darf.