Kazanski - Ein Held der besonderen Art

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hennie Avatar

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Die Hauptfigur in dem Thriller ist der vollkommen aus der Bahn geratene CIA-Agent Jan Jordi Kazanski. Er verlor auf gewaltsame Weise Frau und Tochter, danach seine Arbeit und versank im Alkohol. Trotzdem wird er in den Dienst zurückberufen und soll in Krakau „Die Witwe“ aufspüren. Sie führt die größte Verbrecherorganisation an, aber niemand kennt ihre wahre Identität. Kaum in Polen angekommen, entgeht er nur knapp einem Mordanschlag. Das soll nicht das einzige Attentat auf ihn bleiben. Wer steckt dahinter? Nur ganz wenige Leute wussten von seinem Auftrag!
Undurchsichtig bleibt auf lange Strecke, wer hier Freund oder Feind ist, unliebsame, lebensgefährliche Situationen inbegriffen. Für mich eine unfassbare, irrationale Welt!

Die Geschichte spielt sich hauptsächlich in Polen ab. Doch sind auch die Ukraine, Russland, die USA und Spanien Schauplätze. Es gibt viele Tote, ein Bombenhund sprengt Menschen in die Luft, Heimtücke auf allen Ebenen. Für mich war das Ganze bis zum Schluss schwer durchschaubar, spielten doch mehrere Geheimdienste eine Rolle, voran CIA und Europol (in Gestalt von Jan Jordi und der Dänin Xenia), der russische Auslandsgeheimdienst FSB sowie die russische Mafia (MAKU-90-Syndikat). Auch die Aufgaben waren weit gestreut, in erster Linie die Bekämpfung der organisierten Kriminalität, die illegalen Geschäfte der Banken usw. Und um Red Mercury (rotes Quecksilber), der „freie Zugang zu den Komponenten für Atomwaffen..." (S. 227).
Zu alldem befindet sich Agent Kazanski auf der Suche nach der geheimnisvollen Witwe auf dem heißen Pflaster von Krakau. Das er am Ende überlebt, zwar schwerverletzt, grenzt an ein Wunder.
Von Jens Henrik Jensen kannte ich schon „Oxen". Das war ziemlich spannend, sehr abenteuerlich und auch teilweise sehr mühsam zu lesen. Doch im Gegensatz zu „East –Welt ohne Seele" hatte ich zum Ende den Durchblick. Kazanski ging es mit dem Durchblick wahrscheinlich ähnlich wie mir. Wer da alles falsch spielte! Über seine Rolle fand ich auf S. 363 diese interessante Aussage:

„So war das mit den kleinen Schachfiguren. Er war lediglich ein Bauer, der einen Tritt in den Arsch bekommen hatte, sodass er direkt aufs Brett flog, ohne zu wissen, welche Farbe er trug.

Den Titel finde ich gut gewählt. "Welt ohne Seele“ trifft es sehr gut. Den Eindruck hatte ich auch.

Fazit:
Diese Trilogie werde ich wohl nicht weiterverfolgen. Das Verstehen der Zusammenhänge ist mir zu mühsam. Mir fehlt da sicher viel Faktenwissen.

Drei Sterne!