Spannend und gute Recherche

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lotta22 Avatar

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Zunächst einmal passt der Titel überraschend gut zum Buch. East, denn das Buch spielt in Osteuropa, vor allem in Polen und kurzzeitig auch in der Ukraine. Der Untertitel spielt direkt auf den Inhalt an, daher werde ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen.

Wer Oxen kennt und im Anschluss dieses Buch liest, wird vermutlich direkte Vergleiche anstellen. Das halte ich für eine schlechte Idee, schließlich sollte man dem Autor auch eine Chance geben, sich neu zu erfinden. Natürlich haben wir in diesem Buch auch einen Agenten, der nicht wirklich offiziell unterwegs ist und so seine Probleme hat. Vieles andere halte ich alleine durch die Wahl von Ort und Zeit für komplett anders.

Gerade die Zeit hat es für mich schwieriger gemacht als gedacht, einzelne Aspekte dieses Buchs richtig nach zu vollziehen. 1999 ist für mich unglaublich weit weg und ich hätte nicht gedacht, dass das Verständnis der Handlung darunter leiden wird, wenn politische Kenntnisse zu dieser Zeit einfach fehlen.

Abseits dieses Aspekts ist das Buch gewohnt ansprechend und fesselnd geschrieben. Jensen zeigt immer wieder durch Kleinigkeiten, wie wichtig ihm eine gute Recherche ist. Dadurch wird das Buch nur authentischer und auch die Agentengeschichten zwischen Russland und den USA glaubwürdiger. Die Perspektiven wechseln munter hin und her und bieten dem Leser manchmal einen kleinen Vorteil den Hauptcharakteren gegenüber, leiten aber auch in die Irre. Sehr clever geschrieben. Die Charaktere sind sehr klar gezeichnet und als Leser macht es Spaß, der jeweiligen Entwicklung zu folgen.

Leider ist es auffällig, dass nicht immer alles einwandfrei übersetzt wurde. Das ein oder andere "hej" macht wenig Sinn und passt im Dänischen deutlich besser als in einer polnischen Umgebung auf Deutsch.

Insgesamt ein spannendes Buch mit einer durchaus guten Recherche. So bewerte ich mit 4 von 5 Sternen.