Wenn sich Geheimdienst und Mafia in Krakau treffen

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sarahwho Avatar

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"Diese Stadt ist so schön wie keine andere. Sie duftet nach Flieder und Geschichte, verschwundenen Worten und Taten."

Außer für Jan Jordi Kazanski. Für den CIA-Agenten duftet Krakau viel mehr nach Zigaretten, Alkohol und Tod. Im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes soll er die Witwe aufspüren. In Polen angekommen stellt er jedoch fest, dass hier auch der russische Geheimdienst, Europol und die russische Mafia mitspielen wollen. Es beginnt ein Wettlauf der verschiedenen
Interessen, bei dem zunächst immer die mysteriöse Witwe einen Schritt voraus ist.

Wir haben hier die typischen Charaktere, die man in einem Agententhriller erwarten würde. Der CIA-Agent ist Alkoholiker, grundsätzlich unbelehrbar, aktuell vom Dienst suspendiert und bekommt gnädigerweise eine letzte Chance. Europol schickt eine schöne Frau, die damit kämpft im Business ernst genommen zu werden. Die russische Mafia besteht aus Söldnern, die
normalerweise erst schießen und dann reden. Also ja, es werden sehr viele Klischees bedient. Mit der Zeit konnte ich mich doch noch mit Jordi anfreunden. Zunächst ziemlich flach dargestellt, bekommt er im Laufe der Geschichte mehr Tiefe.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich gut lesen. Ich hatte allerdings mehr Spannung erwartet. Die erste Hälfte des Buches fand ich leider etwas langatmig, erst zum Schluss wurde es wieder interessanter.
Mich konnte es nicht ganz packen, für Spionagefans jedoch durchaus empfehlenswert.

Vielen Dank an den Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.