Harper auf der Suche nach Wahrheit

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Jeden Tag, von 16:oo Uhr bis 1:00 Uhr nachts sitzt die Polizeireporterin Harper McClain in der Redaktion der Daily News, einer örtlichen Zeitung in Savannah, und lauscht dem Polizeifunkscanner. Sie wartet auf Codes, die wenn man sie entschlüsseln kann, sich auf Bandenkriminalität, Mord usw. beziehen. Hört sie von so einem Fall, versucht sie zusammen mit ihrem Kameramann Miles so schnell wie möglich zum Tatort zu kommen, denn die Deadline für die Morgenausgabe sitzt ihr jeden Tag im Nacken. Auf ihren nächsten spektakulären Fall wird nicht sie selber aufmerksam, sondern Miles, der beordert sie zu einem Tatort in einer gehobenen Wohngegend, eine junge Mutter wurde brutal erstochen. Sie hinterlässt eine 12 jährige Tochter. Als Harper am Tatort ankommt, hat sie sofort ein Déjà-vu- Erlebnis. Auch sie ist in einer ähnlichen Wohngegend (nicht ganz so luxuriös) aufgewachsen, als sie dann noch hört, das die Tochter ihre ermordete Mutter fand, ist sie alarmiert, denn Harper hat ähnlich grausames durchmachen müssen. Sofort ist sie entschlossen die Grenzen zu übertreten und den Tatort zu inspizieren, sie muss einfach wissen ob der Mörder ihrer Mutter, der nie gefasst wurde, wiedergekehrt ist. Nach über 15 Jahren.

Christi Daugherty „Echokiller“ ist ein absolut spannendes Debüt. Ein Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte, weil er alles beinhaltet was ich an diesem Genre mag. Eine zugkräftige Protagonistin, nicht zu viele, dafür gut skizzierte Nebenrollen, eine kleine Liebesgeschichte und vor allem eine abwechslungsreiche fesselnde Story. Ihre Protagonistin Harper hat für mich viel Ähnlichkeit mit Liza Marklund’s Annika Bengtson und Janet Evanovich‘s Stephanie Plum. Vielleicht war sie mir deshalb sofort sympathisch.
Auf den ersten siebzig Seiten legt die Autorin viel Wert auf die Charakterzeichnung und Arbeitsmethoden von Harper. Da sie dies innerhalb eines anderen spektakulären Falls macht, wirkt es nicht störend oder ausufernd. Danach geht es aber rasant mit dem eigentlichen Mordfall weiter. Mehrfach hat man das Gefühl, Harper verrennt sich in ihrer Fixierung auf den alten, ihr Leben verändernden, Mordfall. Christi Daugherty bekommt jedoch jedes Mal eine Wendung hin die dramatisch und aufregend ist. Gekonnt fängt die Autorin die Atmosphäre der Südstaaten-Stadt Savannah ein und lässt Harper in dieser schwül-heißen Klima agieren. Dabei hat sie jede Menge Verbündete aber auch jede Menge Gegenspieler die teils offensichtlich oder im geheimen operieren. Wie es sich für eine (fiktive) Journalistin gehört, überschreitet sie nicht selten Grenzen und macht sich damit weiter Feinde.

Fazit: Eine abwechslungsreiche, fesselnde Story mit einer sympathischen Protagonistin.