Ein durchaus solider Krimi

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Jen Carter ist Buchhändlerin und eine unbescholtene Bürgerin, die sich noch nie etwas zu Schulden kommen ließ. Ambitionierte Ziele wie das eigene Buch veröffentlichen oder gesünder zu Kochen hatte Jen schon öfter, allerdings bleiben diese stets unvollendet und enden unter Anderem in einem unfertigen Roman oder einem noch unbenutzten Messerset. Eben typisch Jen. Ihre Beziehung zu Ed, einem totalen Chaoten, der sich so manches Mal in zwielichtiger Gesellschaft aufhält, ist seit längerem ein ständiges auf und ab und so beschließt sie die Beziehung zu beenden. Endgültig. Und das macht Jen auch, allerdings endgültiger als ihr lieb ist, denn durch ein unglückliches Missgeschick ist Ed nun tot. Völlig neben der Spur trifft Jen eine folgenschwere Entscheidung und muss sich nun mit einer ganzen Schar von Gangstern herumschlagen.

Der Schreibstil von „Ed ist tot“ ist leicht verständlich und somit schnell zu lesen. Trotzdem aber auch sehr detailreich und lädt somit ein, vollkommen in die Welt von Jen Carter der „gefährlichsten Serienkillerin Schottlands“ abzutauchen. Jen die Protagonistin wird zunächst als völlig gewöhnliche, mittelmäßig Erfolgreiche Frau beschrieben, in deren Leben jegliche Art von Aufregung fehlt. Das einzig aufregende an ihr ist Ed. Als dieser schließlich tot ist, verdaut Jen den Vorfall meiner Meinung nach außergewöhnlich gut. Natürlich war sie nie sonderlich glücklich mit Ed, was ihr Verhalten ein wenig erklären könnte aber an so manch anderen Stellen ist Jens Kaltherzigkeit und Abgebrühtheit für mich absolut unerklärlich. Auch verlaufen die Morde (ob beabsichtigt oder nicht) etwas zu glatt für eine einstige Vorzeigebürgerin wie Jen. Auch das Ende wirkt etwas gezwungen. Natürlich muss die Geschichte genau so enden wie sie auch endet (der Charaktere und der Story willen). Von außen betrachtet wäre ein anderes Ende aber viel sinnvoller (Lebenslang mit Sicherheitsverwahrung).

„Ed ist tot“ ist ein durchaus unterhaltsamer und solider Krimi, der Spaß macht zu lesen. Auch wenn sich die Wandlung von der unbescholtenen Buchhändlerin zum abgebrühten und eiskalten Ganovenschreck für meinen Geschmack etwas zu schnell vollzieht und Jen an der ein oder anderen Stelle zu abgebrüht für das eben Geschehene ist, kommt man hier voll auf seine Kosten und ist als kurzer Krimi für zwischendurch bestens geeignet.