Albtraum aller Eltern
Wie kommt man mit dem Schlimmsten zurecht, das einem als Mutter und Vater passieren kann, nämlich dass das eigene Kind stirbt? Jan Costin Wagner geht in seinem Roman genau dieser Frage nach. Kerstin und Markus verlieren ihre einzige Tochter. Sie reagieren auf unterschiedliche Art und Weise darauf. Markus klagt sich selbst an, dass er ihren Tod nicht verhindert hat. Kerstin macht ihrem Mann Vorwürfe, ohne diese laut auszusprechen. Der dementen Mutter Kerstins gegenüber tun sie so, als sei überhaupt nichts passiert.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich dieser Roman. Es kommen die verschiedenen Figuren zu Wort, sodass man Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhält. Markus ist die Figur, der am meisten Platz eingeräumt wird. Er wird als liebevoller Vater und verständnisvoller Mann dargestellt, während Kerstin eher zurückhaltend und distanziert gezeichnet wird. Nach dem Unglück agieren die beiden Eheleute wie ferngesteuert, jeder lebt für sich in seiner eigenen Blase. Obwohl die Beziehung der Eheleute an sich gut ist und sie früher liebevoll miteinander umgegangen sind, driften sie in ihrer Trauer auseinander. Jeder ist in seinem Schmerz allein und sucht eigene Strategien, um damit zurecht zu kommen. Kerstin hält die fürsorgliche Art ihres Mannes nicht mehr aus und geht sowohl emotional als auch räumlich auf Distanz.
Hilfe von außen ist nur bedingt möglich. Lediglich Tobias, ein Freund der Tochter, schafft es, Markus Trost zu spenden und ihm unaufgeregt beizustehen.
Der Roman ist gut geschrieben. Die Eingangsszene bietet einen Einblick in die heile Welt, in der die Familie bisher gelebt hat. Durch den Tod des Mädchens wir alles zerstört. Die Trauer, die Reaktionen, die Wut und die Ohnmacht werden gut dargestellt. Lediglich die Figur von Tobias` Vater passt für mich nicht richtig ins Bild. Er verrennt sich in seine Verschwörungstheorien und verliert so das Gespür für sein Umfeld. Vielleicht kann man ihn als Antagonist zu Markus sehen, der einen perfekten Vater verkörpert.
Zusammenfassend kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen, da der Roman zum Nachdenken anregt und einem noch eine Weile nachhängt.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich dieser Roman. Es kommen die verschiedenen Figuren zu Wort, sodass man Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhält. Markus ist die Figur, der am meisten Platz eingeräumt wird. Er wird als liebevoller Vater und verständnisvoller Mann dargestellt, während Kerstin eher zurückhaltend und distanziert gezeichnet wird. Nach dem Unglück agieren die beiden Eheleute wie ferngesteuert, jeder lebt für sich in seiner eigenen Blase. Obwohl die Beziehung der Eheleute an sich gut ist und sie früher liebevoll miteinander umgegangen sind, driften sie in ihrer Trauer auseinander. Jeder ist in seinem Schmerz allein und sucht eigene Strategien, um damit zurecht zu kommen. Kerstin hält die fürsorgliche Art ihres Mannes nicht mehr aus und geht sowohl emotional als auch räumlich auf Distanz.
Hilfe von außen ist nur bedingt möglich. Lediglich Tobias, ein Freund der Tochter, schafft es, Markus Trost zu spenden und ihm unaufgeregt beizustehen.
Der Roman ist gut geschrieben. Die Eingangsszene bietet einen Einblick in die heile Welt, in der die Familie bisher gelebt hat. Durch den Tod des Mädchens wir alles zerstört. Die Trauer, die Reaktionen, die Wut und die Ohnmacht werden gut dargestellt. Lediglich die Figur von Tobias` Vater passt für mich nicht richtig ins Bild. Er verrennt sich in seine Verschwörungstheorien und verliert so das Gespür für sein Umfeld. Vielleicht kann man ihn als Antagonist zu Markus sehen, der einen perfekten Vater verkörpert.
Zusammenfassend kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen, da der Roman zum Nachdenken anregt und einem noch eine Weile nachhängt.