Sehr sensibel.

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olilene Avatar

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Das Buch behandelt ein sensibles Thema: Den Verlust des eigenes Kindes unter schrecklichen Umständen - und dem darauffolgenden Umgang damit. Die Familie ist am Boden zerstört, was verständlich ist, doch sie gibt nicht auf und glaubt an das Gute in Menschen. So sehr, dass sie sich sogar an die Familie des Täters widmen. Unglaublich, wie sensibel ein so emotionales Thema aufbereitet werden kann. Aber das ist hier wirklich gelungen! Außerdem mochte ich, wie andere wichtige und politische Themen mit in die Story flossen.

Ich habe den Schmerz beim Lesen gut verstehen können und war auch sehr bewegt. Das Buch spielt geradezu mit dem Wunsch, zu berühren und gleichzeitig auch Hoffnung zu machen. Denn was wie ein Ende aussieht, kann manchmal erst der Anfang eines Hoffnungsschimmers sein. Und das Buch hilft einem dabei, das zu verstehen. Wenn die Menschen darin nicht aufgeben, warum sollte man dann selbst aufgeben? (Wo die eigenen Probleme viel nichtiger erscheinen.) Der Leser wird zum Nachdenken angeregt und daran erinnert, wie kostbar unsere Zeit auf Erden ist und dass wir sie mit Liebe füllen sollten, aber auch mit Vergebung.

Das Thema selbst verdient viel Lob, denn es ist nicht einfach, so etwas zu schreiben oder zu lesen. Der Schreibstil selbst hat es mir leider nicht besonders angetan. Auch wenn man das Buch schnell lesen konnte, auch wenn es mal beklemmend war, blieb ein Gefühl von: Das ist nicht sonderlich gut geschrieben. Es sind nicht mal die Details oder konkrete Anhaltspunkte, aber die Handlung ist besonders zu Beginn sehr vor sich hin geplätschert und ich konnte keine Spannung in dem Buch sehen. Schade.