Unfassbar gut!!!
Dieses Buch lässt einen definitiv anders zurück, als dass es einen vorfindet - und das auf eine ganz wundervolle Weise! Diese Reise war für mich echt intensiv, tränenreich, aber gleichzeitig wunderschön! Es zeigt, dass man nicht im Hass versinken muss.
Jan Costin Wagner hat mit seinem Roman „Eden“ eine berührende Geschichte geschrieben, die einen mit voller Wucht trifft. Im Mittelpunkt steht die Familie Stenger: die lebensfrohe zwölfjährige Sofie, ihr Vater Markus und ihre Mutter Kerstin. Für die Eltern ist Sofie ein Geschenk, ein Anker ihres Glücks, bis ein Konzertbesuch alles verändert, als dort ein Attentat stattfindet, bei dem Sofie ums Leben kommt. Dieser unvorhersehbare Verlust reißt ein Loch in das Leben der Familie. Kerstin zieht sich zurück, erstarrt in Sprachlosigkeit und Verzweiflung, während Markus verzweifelt nach Antworten sucht und versucht, die Scherben ihres gemeinsamen Lebens zusammenzuhalten.
Wagner erzählt diese Geschichte nicht nur aus der Perspektive der Eltern, sondern erweitert sie um Stimmen aus dem Umfeld: Cousine, Tante, aber auch die Familie des Attentäters kommt zu Wort und wird in ihrer ganzen menschlichen Komplexität gezeigt. Gerade dieser Perspektivwechsel ist wichtig und gut und kraftvoll, weil er zeigt, dass Schuld und Trauer viele Gesichter haben. Markus, der selbst kaum Halt findet, nähert sich (erst zögerlich) sogar der Familie des Attentäters an und entdeckt dort Menschen, die ebenfalls mit Verlust, Scham und innerer Zerrissenheit leben müssen - als Folge des Ereignisses, dass sie unweigerlich verbindet.
Für mich schafft der Roman eine ganz starke Verknüpfung zwischen Intimität und Gesellschaft. Jan Costin Wagner spiegelt die Trauerarbeit der Eltern an den großen Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir mit Terror um? Welche Folgen haben Hass, Radikalisierung und Ideologien für unser Zusammenleben? Wagner erzählt dies ganz sanft, zu keiner Zeit belehrend, sondern mit seiner ganz speziellen Sprache, die gerade durch ihre Zurückhaltung umso stärker wirkt. Es sind die Auslassungen, die unausgesprochenen Gedanken und die feinen Zwischentöne, die die Figuren so nahbar machen. Viele Szenen wirken fast körperlich spürbar, weil die Sprachlosigkeit der Trauer und die Anstrengung, weiterzumachen, so präzise eingefangen und vermittelt werden. Das ist wirklich ganz außergewöhnlich gut und geht wirklich tief. Ich habe einige Tränen beim Lesen vergossen - nicht weil es so traurig war (war es natürlich auch), sondern vielmehr weil man unweigerlich mitfühlt und es einfach nah geht.
Wichtig zu sagen: „Eden“ ist trotz seiner Schwere kein psychisch-seelisch erdrückendes Buch. Es gibt genügend Raum für Empathie und für die Möglichkeit, die Menschlichkeit auch im Angesicht des Schreckens nicht zu verlieren. Markus’ Entscheidung, den Dialog zu suchen, nicht im Hass zu verharren, sondern nach einem Weg aus der (nicht nur inneren) Zerstörung zu suchen, macht den Roman zu einem Werk, das Mut spendet und zum Nachdenken zwingt. Und zu einem Buch, das die Grundsteine für neue Brücken legen kann, wenn die Lesenden sich drauf einlassen und ein wenig von Markus’ Weg für das eigene Leben mitnehmen.
Am Ende ist „Eden“ weit mehr als die Geschichte einer Familie, die ihre Tochter verliert. Es ist ein Roman über Liebe, Verlust, Trauer und gesellschaftliche Verantwortung. Er zeigt, wie eng persönliche Schicksale und politische Realitäten miteinander verwoben sind, und stellt die Frage, wie wir uns unsere Menschlichkeit bewahren können, wenn unsere Welt zu zerbrechen droht. Ein leises, aber eindringliches Buch, das berührt, aufrüttelt und lange nachhallt.
Jan Costin Wagner hat mit seinem Roman „Eden“ eine berührende Geschichte geschrieben, die einen mit voller Wucht trifft. Im Mittelpunkt steht die Familie Stenger: die lebensfrohe zwölfjährige Sofie, ihr Vater Markus und ihre Mutter Kerstin. Für die Eltern ist Sofie ein Geschenk, ein Anker ihres Glücks, bis ein Konzertbesuch alles verändert, als dort ein Attentat stattfindet, bei dem Sofie ums Leben kommt. Dieser unvorhersehbare Verlust reißt ein Loch in das Leben der Familie. Kerstin zieht sich zurück, erstarrt in Sprachlosigkeit und Verzweiflung, während Markus verzweifelt nach Antworten sucht und versucht, die Scherben ihres gemeinsamen Lebens zusammenzuhalten.
Wagner erzählt diese Geschichte nicht nur aus der Perspektive der Eltern, sondern erweitert sie um Stimmen aus dem Umfeld: Cousine, Tante, aber auch die Familie des Attentäters kommt zu Wort und wird in ihrer ganzen menschlichen Komplexität gezeigt. Gerade dieser Perspektivwechsel ist wichtig und gut und kraftvoll, weil er zeigt, dass Schuld und Trauer viele Gesichter haben. Markus, der selbst kaum Halt findet, nähert sich (erst zögerlich) sogar der Familie des Attentäters an und entdeckt dort Menschen, die ebenfalls mit Verlust, Scham und innerer Zerrissenheit leben müssen - als Folge des Ereignisses, dass sie unweigerlich verbindet.
Für mich schafft der Roman eine ganz starke Verknüpfung zwischen Intimität und Gesellschaft. Jan Costin Wagner spiegelt die Trauerarbeit der Eltern an den großen Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir mit Terror um? Welche Folgen haben Hass, Radikalisierung und Ideologien für unser Zusammenleben? Wagner erzählt dies ganz sanft, zu keiner Zeit belehrend, sondern mit seiner ganz speziellen Sprache, die gerade durch ihre Zurückhaltung umso stärker wirkt. Es sind die Auslassungen, die unausgesprochenen Gedanken und die feinen Zwischentöne, die die Figuren so nahbar machen. Viele Szenen wirken fast körperlich spürbar, weil die Sprachlosigkeit der Trauer und die Anstrengung, weiterzumachen, so präzise eingefangen und vermittelt werden. Das ist wirklich ganz außergewöhnlich gut und geht wirklich tief. Ich habe einige Tränen beim Lesen vergossen - nicht weil es so traurig war (war es natürlich auch), sondern vielmehr weil man unweigerlich mitfühlt und es einfach nah geht.
Wichtig zu sagen: „Eden“ ist trotz seiner Schwere kein psychisch-seelisch erdrückendes Buch. Es gibt genügend Raum für Empathie und für die Möglichkeit, die Menschlichkeit auch im Angesicht des Schreckens nicht zu verlieren. Markus’ Entscheidung, den Dialog zu suchen, nicht im Hass zu verharren, sondern nach einem Weg aus der (nicht nur inneren) Zerstörung zu suchen, macht den Roman zu einem Werk, das Mut spendet und zum Nachdenken zwingt. Und zu einem Buch, das die Grundsteine für neue Brücken legen kann, wenn die Lesenden sich drauf einlassen und ein wenig von Markus’ Weg für das eigene Leben mitnehmen.
Am Ende ist „Eden“ weit mehr als die Geschichte einer Familie, die ihre Tochter verliert. Es ist ein Roman über Liebe, Verlust, Trauer und gesellschaftliche Verantwortung. Er zeigt, wie eng persönliche Schicksale und politische Realitäten miteinander verwoben sind, und stellt die Frage, wie wir uns unsere Menschlichkeit bewahren können, wenn unsere Welt zu zerbrechen droht. Ein leises, aber eindringliches Buch, das berührt, aufrüttelt und lange nachhallt.