Viel Stoff, wenig Tiefe

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wortteufel Avatar

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Eden hat mich mit seinem Klappentext sofort gepackt – die Idee, ein Familiendrama nach einem Anschlag zu erzählen, klang intensiv und emotional. Leider blieb die Lektüre hinter meinen Erwartungen zurück. Ja, das Buch hat starke Momente – besonders die Trauer der Eltern nach dem Verlust ihrer Tochter fand ich an einigen Stellen berührend und nachvollziehbar. Doch insgesamt wirkte vieles auf mich zu konstruiert. Die Sprache ist schlicht, manchmal fast platt, und der Erzählstil ließ mich seltsam distanziert zurück. Was mich am meisten gestört hat: Das Buch wirft unglaublich viele Themen auf – politische, gesellschaftliche, persönliche –, kratzt aber oft nur an der Oberfläche. Dadurch wirkt es überfrachtet und gleichzeitig zu vage. Ich hätte mir gewünscht, dass Eden sich stärker auf das konzentriert, was es im Kern ist: eine Geschichte über Verlust, Schuld und Hoffnung. So bleibt es leider eher blass – trotz des ernsten Themas.