Ein Spiegel unserer Gesellschaft

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tänja_radi Avatar

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In diesem Roman verwandelt sich der Dachboden der Protagonistin Lauren in eine Produktion und Wechselstelle für Ehemänner. Dies beginnt einfach so, als Lauren von einem Junggesellinnenabschied zurück kommt.

Sie schaut sich den Dachboden daraufhin immer mal wieder genauer an. Wie es funktionieren kann, wird aber nie genauer oder intensiv hinterfragt. Das wirkte auf mich etwas kafkaesk. Dadurch gewinnt die sonst eher leicht geschriebene Geschichte direkt an Tiefe.

Wie Lauren mit den Ehemännern umgeht und wie sie tauscht und wechselt, erinnerte mich an die heutige Art zu daten. Die Autorin setzt sich in diesem Zusammenhang auch oft mit dem Druck auf Frauen den perfekten Ehemann zu finden auseinander und was es bedeutet, wenn dieser nach einer Hochzeit wegfällt. Mich bedrückte oft die Einsamkeit die entstand, weil sie niemandem davon erzählen konnte. Auch das ist ein Spiegel für das Gefühl, was bei der Partnersuche oft entsteht. Ebenso fand ich total spannend, dass sich oft nicht nur die Männer ändern, sondern auch Laurens gesamtes Leben.
Es gab lediglich zwei Stellen im ganzen Buch, da entwickelten sich ganz leichte Längen.

Insgesamt sehr interessante Betrachtungen in einem leichten Roman verpackt. Das kann ich nur empfehlen.