Rasante Satire auf die Bindungsprobleme der Tinder-Generation
»Die Situation, so neu sie ihr auch sein mag, ist klar. Sie wurde mit einem Ehemann ausgestattet, und jedes Mal, wenn dieser Ehemann auf den Dachboden geht, wird er durch einen anderen Ehemann ersetzt. Woher die Ehemänner kommen, wie viele es sind, in manchen Fällen ihre Namen – alles Rätsel, die sie zu gegebener Zeit lösen kann.«
Als Lauren eines Nachts betrunken in ihre Wohnung stolpert, steht ein völlig fremder Mann in ihrem Flur und behauptet, ihr Ehemann zu sein – dabei könnte sie schwören, dass sie noch nie im Leben verheiratet war und eigentlich auch gerade noch ihr bestes Singleleben führte. Die Fotos auf ihrem Handy scheinen am nächsten Tag aber eine andere Geschichte zu erzählen: es gibt Bilder von gemeinsamen Ausflügen und ihrer eigenen Hochzeit, und auch Laurens Schwester sowie ihre Freundinnen wissen über den Mann bescheid. Wie kann das sein? Während Lauren noch versucht sich mit der neuen Situation zu arrangieren, verschwindet der Ehemann kurz auf den Dachboden. Als wenig später ein ganz anderer Mann herunterkommt zweifelt Lauren an ihrem Verstand – aber der Dachboden scheint magisch zu sein. Denn jeder Ehemann der hinauf geht, wird von einem neuen ersetzt, der wieder herunterkommt. Und mit jeder Verwandlung ändert sich immer auch Laurens Leben: ihre Einrichtung, ihr Job, ihre finanziellen Mittel. Also probiert sie ihre Leben mit verschiedenen Männern einmal aus – sicher könnte der nächste Mann der Richtige für sie sein!
Holly Gramazio ist eigentlich Game-Designerin, »Ehemänner« ist ihr literarisches Debüt und eine rasante Satire auf die Bindungsprobleme der Tinder-Generation, die irgendwo zwischen »Und täglich grüßt das Murmeltier« und »50 erste Dates« liegt. Der Plot ist originell und liest sich – nicht zuletzt durch die fabelhafte Übersetzung von Babette Schröder! – wie von selbst. Gramazio spielt mit dem Konzept der Ehe und den an sie gestellten Erwartungen. Klischees und Stereotype treibt sie kokett auf die Spitze, wenn sie Lauren mit laufender Handlung ihre Männer in Lichtgeschwindigkeit austauschen lässt. Das ist Speeddating 4.0! Ich habe anfänglich viel geschmunzelt, mochte das moderne Märchen von der Frau, die sich ihren Ehemann (im übertragenen Sinne) selbst backt, damit er für sie »perfekt« ist. Allerdings hatte ich irgendwann das Gefühl, dass sich der Plot selbst überholt, dass die Männer alle nerven, Laurens verschiedene Leben stets beliebig bleiben. Es ist der »Und täglich grüßt das Murmeltier«-Moment, wenn sich langsam Aggressionen anstauen, weil es nicht vorwärts geht. Zu viele Fragen sind offen, wo soll diese Geschichte hinführen? Eine richtige Antwort bleibt Holly Gramazio ihren Leser:innen schuldig, trotzdem weiß sie mit dem Ende auch ein wenig zu versöhnen.
Insgesamt habe ich mir von der Geschichte zwar mehr versprochen, finde aber, dass »Ehemänner« trotzdem eine originelle und unterhaltsame Lektüre für den Sommer ist – und empfehle sie an Fans von ausgefallenen Liebeskomödien!
Als Lauren eines Nachts betrunken in ihre Wohnung stolpert, steht ein völlig fremder Mann in ihrem Flur und behauptet, ihr Ehemann zu sein – dabei könnte sie schwören, dass sie noch nie im Leben verheiratet war und eigentlich auch gerade noch ihr bestes Singleleben führte. Die Fotos auf ihrem Handy scheinen am nächsten Tag aber eine andere Geschichte zu erzählen: es gibt Bilder von gemeinsamen Ausflügen und ihrer eigenen Hochzeit, und auch Laurens Schwester sowie ihre Freundinnen wissen über den Mann bescheid. Wie kann das sein? Während Lauren noch versucht sich mit der neuen Situation zu arrangieren, verschwindet der Ehemann kurz auf den Dachboden. Als wenig später ein ganz anderer Mann herunterkommt zweifelt Lauren an ihrem Verstand – aber der Dachboden scheint magisch zu sein. Denn jeder Ehemann der hinauf geht, wird von einem neuen ersetzt, der wieder herunterkommt. Und mit jeder Verwandlung ändert sich immer auch Laurens Leben: ihre Einrichtung, ihr Job, ihre finanziellen Mittel. Also probiert sie ihre Leben mit verschiedenen Männern einmal aus – sicher könnte der nächste Mann der Richtige für sie sein!
Holly Gramazio ist eigentlich Game-Designerin, »Ehemänner« ist ihr literarisches Debüt und eine rasante Satire auf die Bindungsprobleme der Tinder-Generation, die irgendwo zwischen »Und täglich grüßt das Murmeltier« und »50 erste Dates« liegt. Der Plot ist originell und liest sich – nicht zuletzt durch die fabelhafte Übersetzung von Babette Schröder! – wie von selbst. Gramazio spielt mit dem Konzept der Ehe und den an sie gestellten Erwartungen. Klischees und Stereotype treibt sie kokett auf die Spitze, wenn sie Lauren mit laufender Handlung ihre Männer in Lichtgeschwindigkeit austauschen lässt. Das ist Speeddating 4.0! Ich habe anfänglich viel geschmunzelt, mochte das moderne Märchen von der Frau, die sich ihren Ehemann (im übertragenen Sinne) selbst backt, damit er für sie »perfekt« ist. Allerdings hatte ich irgendwann das Gefühl, dass sich der Plot selbst überholt, dass die Männer alle nerven, Laurens verschiedene Leben stets beliebig bleiben. Es ist der »Und täglich grüßt das Murmeltier«-Moment, wenn sich langsam Aggressionen anstauen, weil es nicht vorwärts geht. Zu viele Fragen sind offen, wo soll diese Geschichte hinführen? Eine richtige Antwort bleibt Holly Gramazio ihren Leser:innen schuldig, trotzdem weiß sie mit dem Ende auch ein wenig zu versöhnen.
Insgesamt habe ich mir von der Geschichte zwar mehr versprochen, finde aber, dass »Ehemänner« trotzdem eine originelle und unterhaltsame Lektüre für den Sommer ist – und empfehle sie an Fans von ausgefallenen Liebeskomödien!