Sparen, sparen, sparen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
jr17 Avatar

Von

Wenn die Mutter stirbt, ist das immer ein einschneidendes Erlebnis, selbst wenn man selbst nicht mehr der Jüngste ist. Wolf Haas lässt seinen Ich-Erzähler in seinem offenbar stark autobiografisch geprägten Roman die letzten Tage der Mutter und das, was da noch kommuniziert wird, in unnachahmlich Haas‘scher Manier schildern, fast so, als würde es einem mündlich erzählt. Die Verpflichtung, die Erinnerungen der Mutter an ein Leben, das immer darum kreiste, zu Eigentum zu kommen, in seinem Wissen zu bewahren, belasten den Erzähler, der eigentlich gerade eine Poetik-Vorlesung vorbereiten soll. Dabei scheint er kaum zu bemerken, dass das, was die Erinnerungen der Mutter mit dem Erzähler machen, eine prima Vorlage für seine Vorlesung sind. Das Ganze ist teilweise tieftraurig, aber auf jeder Seite auch gnadenlos schwarzhumorig.