Diva und unsicheres kleines Mädchen

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miltonia 01 Avatar

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Marylin Monroe wird 36 und es soll eine kleine Party zu ihren Ehren stattfinden. Alle Gäste sind schon da, nur das Geburtstagskind fehlt. Wie immer zu spät und es ist wie immer auch unsicher, ob sie überhaupt noch erscheint. Während der Wartezeit springt das Buch in die gemeinsamen Zeiten der einzelnen Gäste mit Marylin. Und immer wieder zeigt sich, dass es ungute, enttäuschte, verratene Beziehungen sind.

Ob es sich um ihre Mutter handelt, die Norma Jeane schon als Baby an fremde Menschen abgibt, ob es ihr gewalttätiger Ehemann Joe DiMaggio ist oder Kollegen wie der Schauspieler und Regisseur Lawrence Olivier, für den und mit dem die gemeinsamen Filmdrehtage eine einzige Katastrohe waren.

Und man wundert sich, wie aus einem kleinen, ständig nur hin- und hergeschobenen, vernachlässigten und missbrauchten Mädchen doch ein so großer Weltstar werden konnte, der ganze Generationen verzauberte. Mir tut sie zutiefst leid. Mit diesem Hintergrund erscheint es fast zwangsläufig, dass sie keine stabile gesunde Beziehung zu anderen Menschen aufbauen konnte und zum Missbrauch durch andere geradezu eingeladen hat. Viele wollten lediglich an ihrem Ruhm teilhaben, die Männer wollten das Sexsymbol und kamen dann nicht mit der unsicheren Frau hinter der Fassade klar.

Das Buch ist natürlich keine Biografie, ob diese Feier in dieser Zusammensetzung wirklich stattgefunden hat, weiß ich nicht, aber ihr Tod nur wenige Wochen nach diesem Geburtstag kündigt sich schon sehr deutlich an. Sie ist schwer alkohol- und medikamentenabhängig und sie hat Angst vor dem Alter, zumal aufgrund ihrer Unzuverlässigkeit und ihrem schwierigen Verhalten während der Filmdrehs ein Ende ihrer Karriere nahezu zwangsläufig erscheint.

Das Buch hat mir sehr gefallen, es liest sich einfach und bringt mir den Menschen Marylin sehr viel näher, daher von mir 5 Sterne.