Ode an eine Ikone

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cynthiam Avatar

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Marilyn Monroe wird für immer ein Star sein, egal wer nach ihr kam und egal wer noch kommen wird, Marilyn Monroe ist ein Name, der untrennbar mit Hollywood verwachsen ist. Sie war ein Star, ein Idol, ein Sexsymbol und eine Ikone. Aber sie war auch Norma Jean Baker- ein Mädchen, dass lange nirgends ankam, nicht zur Ruhe kam. Mit „Ein Abend mit Marilyn“ greift Maxine Wildner den letzten Geburtstag des Starlets auf, um ihr Geschichte zu erzählen. Eine Romanbiografie, die Marilyn ein weiteres Denkmal setzt- wenn auch ein trauriges.

Zum Inhalt: Es ist der Abend vor Marilyns 36. Geburtstag. Im Michaels in New York haben sich Freunde und Kollegen eingefunden, um auf den Star anzustoßen. Wer fehlt, ist Marilyn. Die sitzt zu Hause und durchlebt eine weitere Leidenskrise, während ihre Gäste Anekdoten und Erinnerungen aus ihrem Leben mit Marilyn austauschen.

Das Buch lässt sich toll lesen, ich hab es quasi an einem Stück durchgelesen, weil es so kurzweilig geschrieben war. Neben Geschichten vom Set und aus den Ehen von Marilyn erfährt der Leser auch viel über ihre Kindheit und Jugend, die geprägt war vom Verlassen werden, einem unsteten Leben, in dem Marilyn immer weitergereicht wurde und sogar eine Zeitlang im Waisenhaus lebte. Die schon sehr früh erblühte Marilyn findet sich in einer Spirale aus Missbrauch und Abhängigkeit wieder.
Besonders über die Jugend von Marilyn wusste ich bisher sehr wenig, sodass diese kurzen Einblicke für mich sehr spannend waren. Auf schmerzliche Art wird hier klar, woher Marilyns unstetes Wesen und ihre Unsicherheit kamen.

Die Anekdoten, die über Marilyn erzählt werden, enthielten für mich jetzt relativ wenig neue Informationen. Obwohl es natürlich nur ein Roman ist, wirkten die Gespräche sehr authentisch auf mich und lassen auf eine gründliche Recherche schließen. Schnell blickt man hinter die Fassade aus Glamour und sieht dass sich dahinter eher ein Bild des Elends abzeichnet: Tablettenmissbrauch, Alkohol, unzählige Affären und psychische Probleme machten den Alltag von Marilyn Monroe aus.
Besonders eindringlich fand ich Marilyns imaginäres Gespräche mich Kennedy- ein Trauerspiel das seines gleichen sucht.

Alles in allem fand ich das Buch sehr unterhaltsam und habe es gerne gelesen. Zurückgeblieben ist neben Bewunderung hauptsächlich Mitleid für dieses verlorene Mädchen, das nie irgendwo so richtig ankam. In dem Wissen, dass Marilyn kurz darauf verstarb wird die Handlung in einen düsteren Hintergrund gerückt, der die Stimmung gedrückt nostalgisch macht, was ich hier sehr passend finde. Es bleiben die Fragen nach dem „was wäre wenn“ dieses bewegten Lebens.