Abenteuerlich

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eckenmann Avatar

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Auf der Anfangsseite Neun lässt die Autorin die Heldin Hanna - Mutter der Ich-Erzählerin - am Grab deren Vaters "auferstehen".
Die Ich-Erzählerin ist das jüngste Familienmitglied dieses Patchwork -Ensembles um Hanna, deren drei Studienfreunde Klaus, Roberto und Peter (Bow) - die sie abfolgend nacheinander heiratete und die jeweiligen Töchter.
Aus der Sicht des "Kükens" werden vielfältige und teilweise verwirrende Konstellationen sichtbar, in deren Zentrum Hanna steht, um die sich vieles dreht und die Alle einbeziehen und Allem gerecht werden will.

In fünfzehn Kapiteln der zwei großen Teile und einem kurzen Epilog zeichnet Caroline Peters in Erinnerungen und Episoden besonders den Alltag Hannas auf. Frauen stehen im Mittelpunkt von Aktionen und vor allem Reflektionen, die Männer bleiben - bis auf den letzten Ehemann und Anker Bow - eher im Hintergrund. Abstruses und Absonderliches werden leichthin und sehr humorvoll gezeichnet, die Ich-Erzählerin nähert sich Handlungen und Gedankengängen ihrer Mutter im Nachhinein an. Kommentare und Gegenkommentare in den Dialogen der Schwestern und im Mutter-Töchter-Zusammensein springen oft wie Ping-Pong-Bälle hin und her > Schelmisches, Schnippisches, Spitzbübisches und Schalkhaftes schimmert durch.

Die Autorin wählt einen sowohl geschmeidigen als auch sprunghaften leseanstrengenden und -anregenden Erzählfluss und streut eine Vielzahl von Ideen ein, die die Geschichten um Hanna herum anschaulich und zugleich fantasievoll halten. Hanna erscheint als eine künstlerisch bewegte und stets geforderte Frau im Epizentrum dieser Familienaufstellung. Mitunter höre ich durchaus die Stimme der Schauspielerin Caroline Peters heraus.
Einzelne Dialog-Szenen könnte ich mir gut und gern verfilmt vorstellen.

Das Cover gefällt mir sehr und weist auf die Farbigkeit dieses Frauenlebens, womöglich auf die Leichtigkeit des Lebens hin.

Insgesamt kann ich dieses Debüt als ungemein unterhaltsame und anregende Lektüre empfehlen.