Tiefgründig
Gis Rezension über ein anderes Leben von Caroline Peters
Das Buch „Ein anderes Leben“ von Caroline Peters erscheint im November 2024 im Berlin Verlag und behandelt auf 239 Seiten in berührender Weise das Mutter-Tochter-Verhältnis.
Das Cover trifft mit den abgebildeten Seifenblasen recht gut den Inhalt.
Die Geschichte handelt von einer jungen Frau, die bei der Beerdigung ihres Vaters beginnt, über ihre längst verstorbene Mutter nachzudenken. Diese hat nacheinander ihre 3 Studienfreunde geheiratet diese dann wieder verlassen. Von jedem Mann hat sie eine Tochter bekommen und alle stehen jetzt am Grab und hängen ihren Erinnerungen nach. Durch Rückblicke auf ihre eigene Kindheit und Erzählungen ihrer Schwestern versucht die jüngste Tochter, die vielen offenen Fragen an ihre Mutter für sich zu beantworten, ihre Mutter in ihrer Komplexität zu greifen und die Beweggründe ihrer teils unkonventionellen Handlungen zu verstehen. Dabei versucht sie gleichzeitig, die eigene Rolle in dieser Patchwork Familie zu beleuchten. Selbst als Erwachsene kämpft sie immer noch um ihren Platz als jüngste Tochter in der Geschwisterhierarchie.
Der Wechsel von vergangenen Anekdoten und derzeitigem Geschehen erzeugt eine ganz eigene Dynamik die die Leser mit in die seltsame Geschichte dieser Familie mit hineinzieht.
Die Gegenüberstellungen der unterschiedlichen Erinnerungen der Schwestern gibt dem ganzen eine eigene Dynamik. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und die bildhafte Sprache hilft, die seltsame Familiengeschichte nachzuvollziehen. Immer wieder werden Situationen beschrieben, die anscheinend autobiographische Züge aufweisen.
Allerdings konnte mein Interesse nicht bis zum Abschluss gehalten werden. Ab der Mitte des Buches verlor die Erzählung die Leichtigkeit des Anfangs, wurde stellenweise langatmig und zwischendurch hatte ich Probleme, den roten Faden zu sehen. Die Mutter, Hanna, blieb bis zum Schluss irgendwie verschwommen. Sie schien mir eine sehr egozentrische Frau gewesen zu sein, deren eigener Wille über alles ging. Auch die Erinnerungen, vermischt mit den tatsächlichen Gegebenheiten schafften es nicht mehr, mich innerlich zu berühren, wie es anfangs durchaus der Fall war.
Das Buch ist keines, was man an einem Nachmittag durchlesen kann. Die gefühlsintensiven und nachdenklichen Episoden verlangen volle Konzentration. Ebenso die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten und der häufige Perspektivenwechsel. Es regt zum Nachdenken über die eigene Familiengeschichte an.
Ich schätze Carolin Peters als hervorragende Schauspielerin und die Leseprobe hat mich neugierig auf ihr erstes Buch gemacht. Leider konnte das Buch nicht das halten, was die Leseprobe versprach. Ich ziehe aber meinen Hut für die harte Arbeit, diesen wortgewaltigen Roman geschaffen zu haben.
Fans von Caroline Peters werden es lieben.
Das Buch „Ein anderes Leben“ von Caroline Peters erscheint im November 2024 im Berlin Verlag und behandelt auf 239 Seiten in berührender Weise das Mutter-Tochter-Verhältnis.
Das Cover trifft mit den abgebildeten Seifenblasen recht gut den Inhalt.
Die Geschichte handelt von einer jungen Frau, die bei der Beerdigung ihres Vaters beginnt, über ihre längst verstorbene Mutter nachzudenken. Diese hat nacheinander ihre 3 Studienfreunde geheiratet diese dann wieder verlassen. Von jedem Mann hat sie eine Tochter bekommen und alle stehen jetzt am Grab und hängen ihren Erinnerungen nach. Durch Rückblicke auf ihre eigene Kindheit und Erzählungen ihrer Schwestern versucht die jüngste Tochter, die vielen offenen Fragen an ihre Mutter für sich zu beantworten, ihre Mutter in ihrer Komplexität zu greifen und die Beweggründe ihrer teils unkonventionellen Handlungen zu verstehen. Dabei versucht sie gleichzeitig, die eigene Rolle in dieser Patchwork Familie zu beleuchten. Selbst als Erwachsene kämpft sie immer noch um ihren Platz als jüngste Tochter in der Geschwisterhierarchie.
Der Wechsel von vergangenen Anekdoten und derzeitigem Geschehen erzeugt eine ganz eigene Dynamik die die Leser mit in die seltsame Geschichte dieser Familie mit hineinzieht.
Die Gegenüberstellungen der unterschiedlichen Erinnerungen der Schwestern gibt dem ganzen eine eigene Dynamik. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und die bildhafte Sprache hilft, die seltsame Familiengeschichte nachzuvollziehen. Immer wieder werden Situationen beschrieben, die anscheinend autobiographische Züge aufweisen.
Allerdings konnte mein Interesse nicht bis zum Abschluss gehalten werden. Ab der Mitte des Buches verlor die Erzählung die Leichtigkeit des Anfangs, wurde stellenweise langatmig und zwischendurch hatte ich Probleme, den roten Faden zu sehen. Die Mutter, Hanna, blieb bis zum Schluss irgendwie verschwommen. Sie schien mir eine sehr egozentrische Frau gewesen zu sein, deren eigener Wille über alles ging. Auch die Erinnerungen, vermischt mit den tatsächlichen Gegebenheiten schafften es nicht mehr, mich innerlich zu berühren, wie es anfangs durchaus der Fall war.
Das Buch ist keines, was man an einem Nachmittag durchlesen kann. Die gefühlsintensiven und nachdenklichen Episoden verlangen volle Konzentration. Ebenso die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten und der häufige Perspektivenwechsel. Es regt zum Nachdenken über die eigene Familiengeschichte an.
Ich schätze Carolin Peters als hervorragende Schauspielerin und die Leseprobe hat mich neugierig auf ihr erstes Buch gemacht. Leider konnte das Buch nicht das halten, was die Leseprobe versprach. Ich ziehe aber meinen Hut für die harte Arbeit, diesen wortgewaltigen Roman geschaffen zu haben.
Fans von Caroline Peters werden es lieben.