Unsicherheit auf Grund des Erzählstils

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marcello Avatar

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"Ein anderes Paradies" handelt von Charlotte, die eines Nachts die betrunkene Julia Buchanan davor bewahrt von der Direktorin des Internats, in dem die beiden Mädchen leben, erwischt zu werden. Seitdem gehört Charlotte zu Julias Kreis und steht vollkommen unter ihrem Bann. Als sie auch noch die gesamte Familie Buchanan kennen lernt ist es vollends um sie geschehen. Sie will unbedingt dazugehören und vor allem will sie Julias Bruder Sebastian für sich gewinnen. Doch der mondäne Schein der Familie Buchanan trügt gewaltig.
Nach der Leseprobe bin ich noch etwas skeptisch. Die Handlung, die angedeutet wird und das, was eben der Klappentext verspricht, gefällt mir durchaus und ich bin mir sicher, dass ich mich davon unterhalten fühlen werde. Meine Skepsis rührt eher von der Erzähltechnik. Das Geschriebene besteht aus vielen Beschreibungen und Dialogen, aber mir fehlt ein Einblick in Charlotte selbst. Es wird zwar alles aus ihrer Sicht erzählt und obwohl wir schon eine Nacht und einen Tag als Leser mit ihr verbracht haben, wissen wir so gut wie nichts über sich. Noch nicht mal über ihre Denkweise und ihre Gefühle. Sie gibt nichts preis und das finde ich etwas schwierig, weil ich so noch keinerlei Zugang zu ihr gefunden haben. Als sie die Mädchen draußen hört, geht sie einfach raus und nimmt Julia mit rein, aber Begründungen dafür finden sich keine. Also viel Handlung, aber wenig Denken und Gefühle dahinter. Ich fände es sehr schade, wenn sich diese Art des Erzählens durch das ganze Buch zieht...