Schwerfälliger Auftakt

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chrischid Avatar

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June hat sich entschlossen ihr Abschlussjahr in Cornwall bei ihrem Onkel und ihren Cousins zu verbringen. Nach einer leicht holprigen Ankunft ist sie schier überwältigt, schließlich ist alles anders als in ihrer Erinnerung. Schon bald kann June neue Bekanntschaften und sogar Freundschaften schließen, wodurch das Heimweh merklich abklingt, doch immer wieder geschehen seltsame Dinge, die rational nicht zu erklären sind. Plötzlich jedoch spürt June eine persönliche Veränderung, die ungeheuerliches ans Licht bringt...

Wer würde nach einer Trennung nicht die Gelegenheit ergreifen sich Abstand zu verschaffen, vor allem, wenn der Aufwand äußerst gering ist? Doch zu diesem Zeitpunkt kann noch niemand ahnen was June in Cornwall bevor- und wem sie schon bald gegenübersteht. Es scheint fast als seien die geheimnisvollen Legenden doch nicht nur Hirngespinste. Für den Leser stellt sich die Frage der Rationalität eigentlich gar nicht, sondern eher die, wann nun endlich konkret auf die uralten Gaben eingegangen wird.

Denn zunächst plätschert das Geschehen eher ein wenig vor sich hin. Es kommt zu diversen Wiederholungen, zwar nicht direkt inhaltsgleich, doch aber in Aufbau und Verhalten der agierenden Personen. Auf Dauer wird man ob des Gefühlschaos', das June zweifelsohne umtreibt, müde und hofft auf baldige Erlösung, so dass die Handlung endlich vorangetrieben wird. Sicherlich handelt es sich hier um den Auftakt einer Trilogie, nichtsdestotrotz sollte ein bisschen mehr drin sein.

Dass das Autorenduo anders kann, beweist es dieses Mal leider erst im letzten Viertel, als das Tempo plötzlich angezogen und die Spannung gesteigert wird. Endlich gibt es konkretere Hinweise auf magische Elemente, die schon die ganze Zeit über das Geschehen lenken, aber niemals direkt zur Sprache kommen, obwohl sie Hauptbestandteil der Geschichte sind. Zu diesem Zeitpunkt wird der Leser schlussendlich doch noch vollends in den Bann gezogen und für einiges entschädigt, denn die Ereignisse überschlagen sich nun fast. Auch wenn die romantischen Aspekte natürlich durchaus wichtig sind, wäre ein bisschen weniger in diesem Fall dennoch mehr gewesen.

Die hohen Erwartungen konnte der Auftakt leider nicht erfüllen, dennoch möchte man nun, allein auf Grund des spektakulären Verlaufs zum Schluss, wissen wie es weitergeht und hofft auf einen peppigeren zweiten Band.