Die Flucht vor dem Beileid

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lerchie Avatar

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Total fertig saß sie mit Jürgens letzten Brief in der Hand auf ihrem Bett. Noch keine Woche war es her, dass sie erfahren hatte, dass Jürgen bei einem Autounfall zusammen mit seiner Kollegin auf dem Weg zum Flughafen gestorben war. Sie hatte nichts von einer Geschäftsreise gewusst. Drei Jahre waren sie verheiratet nachdem sie vorher fünf Jahre zusammengewohnt hatten. Und dann hatte sie in seinen Sachen, die ihr übergeben worden waren, seinen Brief gefunden. Er hatte sie verlassen und wollte mit einer anderen ein neues Leben anfangen. Ihre Schwägerin Barbara war gleich nach dem Unfall gekommen und nun bedrängt sie sie, doch zum Abendessen zu kommen. Doch Sophie wollte nichts, legte sich aufs Bett. Barbara war erstaunt gewesen, als die Polizei seinen Koffer brachte.
Auf der Beerdigung konnte Sophie nicht mehr weinen, die Leute tuschelten schon. Sie hatte wieder kaum geschlafen und fühlte sich völlig gerädert. Barbara machte sich langsam Sorgen um ihre Schwägerin. Gerade al s sie Sophies Mutter ihre Besorgnis mitteilte brauste diese mit ihrem Auto davon. Barbar hielt Anne davon ab, ihr nachzufahren, sie werde sich um sie kümmern meinte sie.
Zu Hause packte sie zwei Koffer, steckte den Kate in seinen Transportkorb und nahm ihren Pass. Eine Notiz an ihre Schwägerin besagt, dass sie sich keine Sorgen machen solle, sie werde sich bald bei ihr melden. Jürgens Brief lag noch immer auf dem Bett. Sie fuhr durch Frankreich und dann in Richtung Eurotunnel. Sie hatte Glück und erwischte noch einen Platz im nächsten Zur. In England angekommen fuhr sie in Richtung Cornwall.
Als Barbara nach dem Leichenschmaus in Sophies Haus kam, merkte sie sofort, dass diese weg war. Auf dem Bett entdeckte sie den Brief. Es gehörte sich zwar nicht, aber die Sorgen ließen sie den Brief lesen. Barbara war wütend auf ihren Bruder. Zwar war Sophie eigentlich gar nicht sein Typ gewesen und sie hatte sich damals gewundert, dass er sie geheiratet hatte, aber einfach abzuhauen und einem Gespräch auszuweichen das war mehr als fies. Sie rief Anne an und beide warteten dass Sophie sich meldete.
Sophie war in Cornwall angekommen und musste an einer Engstelle einem Landrover ausweichen, d.h. sie musste zurücksetzen, bremste etwas spät und fuhr in einem Mauer. Außerdem bekam sie einen Platten. Der Fahrer des Landrovers war Arzt und sah sofort, dass sie einen Schock hatte. So brachte er sie zu seiner Frau. Doch er merkte, dass es nicht nur der kleine Unfall war, der die junge Frau so zum Weinen brachte. Seine Frau schickte ihn zu seiner Patientin und kümmerte sich um Sophie. Sie bot ihr das Gästezimmer an, und auch etwas, damit sie endlich schlafen konnte.
James hatte ein Problem. Seine Sprechstundenhilfe hatte vorzeitig ihr Baby bekommen und nun hatte er keine. Seine Frau könnte ihm zwar helfen, aber dann brauchten sie jemanden für die Arbeit, die auf der Farm und im Haus zu tun war. Als James kurzerhand Sophie fragte, sagte die gleich zu, denn etwas Arbeit würde ihr guttun. Und sie war ganz erpicht auf die Arbeit. Nur essen konnte sie einfach nicht. Lustlos stocherte sie darin herum und als Mabel nicht hinsah, gab sie die Speckstreifen dem Kater Pepe. Doch Mabel hatte es bemerkt und bestand darauf, dass sie wenigstens noch einen Toast essen solle, das Rührei könne sie dem Kater geben. Mabel zeigte ihr Haus und Hof, die Kühe, Hühner und Pferde. Sie kochte mit ihr ein leichtes Essen und zeigte ihr, wie die Waschmaschine funktionierte. Am Abend sah sie die Post durch, die sie im letzten Moment noch mitgenommen hatte. Es war eine Nachricht von einer Versicherung dabei, die ihr 1.000.000,00 sfr auszahlen wollte, auf das angegebene Konto. Jürgen hatte eine Lebensversicherung abgeschlossen. Sie stand gedankenverloren bei den Ponys und fragte schließlich James, was er mit so viel Geld anfangen würde. Vor allem nicht alles auf einmal ausgeben meinte er und er erzählte wie er und Mabel zusammengekommen waren. Gegen den Willen seiner Eltern hatte er sie geheiratet und sich mit ihnen auf Dauer verkracht. Am nächsten Morgen machte Mabel noch Frühstück doch Sophie bestand darauf zu putzen. Sie machte ihre Arbeit. Gerade als sie den Stall ausmistete hörte sie ein Auto vorfahren. Es war Lucas, und er war misstrauisch. Und das machte er ihr auch klar. Und sie machte ihm klar, dass sie noch zu tun habe und Silberbesteck zu entwenden gehöre nicht dazu. Sie hatte nicht gemerkt, dass Lucas ihr in den Stall gefolgt war, und so landete die Gabel voll Mist auf seinem Hemd. Er drohte ihr, sie solle bloß nicht lachen und stapfte zurück zu seinem Wagen. Das war also Lucas Anderson, den die Marlows so gelobt hatten. Es war gut, dass sie nicht die Absicht hatte, lange hier zu bleiben, denn mit dem würde sie nicht auskommen.
Lucas musste in seinem Auto doch schmunzeln, doch er und auch die Marlows kannten Sophie gar nicht. Sie konnte sonst wer sein und er würde nicht zulassen, dass sie durch Sophie zu Schaden kämen. Den Marlows schmeckte am Abend ihr Essen und Mabel stimmte ihr zu, mit dem Fahrrad ins Dorf fahren zu können. Sie machte ihre Besorgungen und kaufte für Lucas als Dankeschön für seine Arbeit mit ihrem Auto eine Flasche Whiskey. Die wollte sie ihm in den Briefkasten stellen. Zu Hause rief sie ihre Mutter an und machte ihr klar, dass sie alles hatte, was sie brauchte. Als sie nach dem Telefonat daran dachte, dass sie irgendwann wieder zurück in die Schweiz müsste, graute ihr davor.
‚Die Buchbeschreibung: Für Sophie bricht von einem auf den anderen Moment eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr Mann auf der Autobahn verunglückt ist - zusammen mit seiner Geliebten, für die er sie offenbar verlassen wollte. Verwirrt und wütend steht Sophie vor seinem Grab, so viel hätte es noch zu sagen gegeben und zurück blieben Leere, Hass, Trauer und Verzweiflung. Zusammen mit ihrem Kater flüchtet Sophie aus dem geordneten Leben in der Schweiz und fährt einfach los. Ihre Reise endet in Cornwall, wo sie von einem älteren Ehepaar aufgenommen wird, das sich rührend um sie kümmert. Sophie will sich von nun auf ihr eigenes Leben konzentrieren und beschließt in England zu bleiben und ein Bed & Breakfast zu eröffnen. Dabei lernt sie Lucas kennen, einen bekannten englischen TV-Moderator, der sie mit seiner arroganten Art in den Wahnsinn treibt. Doch dann erweist sich Lucas als Retter in der Not und Sophie muss sich fragen, ob die große Liebe nicht vielleicht doch in der englischen Provinz zu finden ist ...
Die Leseprobe ließ sich leicht und flüssig lesen. Mit dem Betrug Jürgens kam auch gleich etwas Spannung auf. Sophie hat mir so leid getan. Und ich habe mich gefreut, dass sie in Cornwall so nette Menschen kennen gelernt hatte. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, und würde mich über einen Buchgewinn sehr freuen. EPub-Fomat passt bei mir hervorragend.