Viel zu viele erzählerische Ausschweifungen, die mich zurückschrecken lassen

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laberlili Avatar

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Die Leseprobe zu "Ein Bett in Cornwall" sagt mir leider nicht sonderlich zu: Zu klar scheint mir der weitere Verlauf der Geschichte jetzt schon so zu sein. Ich erwarte natürlich, dass Sophie schlussendlich mit Lucas glücklich wird, finde es aber zu schwülstig, dass er bereits jetzt auf der Bildfläche erschienen ist und ohnehin verläuft mir dies alles bislang zu glatt: Da flüchtet Sophie quasi von der Beerdigung ihres Mannes, nach dessen Tod sie erst erfahren hat, dass er beabsichtigte sie zu verlassen, und gelangt unverzüglich nach Cornwall, auf den Hof des Dorfarztes und seine Frau, die gleich Sophies Hilfe in Anspruch nehmen?! Da kam es mir besonders seltsam vor, dass Mabel ablehnte, einen Freund nach einer Aushilfe zu fragen, aber gleich bereit war, der wildfremden Sophie ihr Vertrauen zu schenken?!

Die Geschichte scheint einem der typischen Pilcher- oder Roberts-Romane zu entsprechen: sehr vorhersehbar, altbekannt, für die Romantiker unter den Lesern, die hier beim Lesen zumindest kurzzeitig in ein Heile-Welt-Gefühl abtauchen können, in denen auch die Dramen und intensiven schlechten Gefühle (wie hier z.B. eben Trauer, Wut, Enttäuschung) eher schnell und spurlos vorbeigehen.
Ab und an lese ich Romane dieser Art auch sehr, sehr gerne, aber im Fall von "Ein Bett in Cornwall" kann ich mich auch mit dem Schreibstil nicht anfreunden: Mir wird hier alles viel zu ausschmückend beschrieben und bis ins kleinste Detail hinein erzählt und erklärt, dass es mir während des Leseproben-Konsums nun schon viel zu viel war. Darum konnte mich die Leseprobe nun leider auch nicht überzeugen, dem Roman doch zumindest eine nur kleine Chance einzuräumen.