Kuscheltierbiographie

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knusperflake Avatar

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Man kann es dem Autor nicht Übel nehmen - wer einmal in den Fängen des deutschen Unterhaltungsfernsehs ist, kann nur so ein Buch liefern. Schließlich soll es ja die breite Masse erreichen, die vermutlich immer noch denkt, dass Tierarzt ein Traumjob ist, der viel mit Kuscheln zu tun hat. Wer aber vom Fach ist, weiß wie hart und anstrengend es sein kann. An einigen Stellen im Buch "Ein Doc für alle Felle" fühlt sich also auch der Fachmensch angesprochen. Dennoch bereitet es einem Kopfschütteln, wenn Herr Dr. Wolf die ärztliche Versorgung in Afrika schildert und das sehr kritisiert. Dabei ist doch klar, dass dort die hygienischen Bedingungen schlechter sind und wer schon einmal außerhalb von Deutschland praktiziert hat, weiß dass dies auch in anderen Ländern nicht immer so streng gehandhabt wird und die Tiere am Ende trotzdem alle gut leben.
Für den unwissenden Leser schildert der Autor seine Geschichten auf eine interessante und amüsante Art und Weise. Man kann die Entwicklung des Tierarztes gut miterleben und wird auf eine schöne biographische Reise mitgenommen. Der Schreibstil ist ein wenig holprig, aber das Buch wurde auch "nur" von einem Tierarzt geschrieben. Da liegen die Fähigkeiten ganz wo anders - nämlich in diesem Fall beim Praktizieren. Es wäre wünschenswert, wenn Herr Dr. Wolf seine Erlebnisse vielleicht ein mehr in Fachsprache verpackt und so zwar nur ein kleineres Publikum anspricht, aber dafür eines mit dem Wissen, dass der tierärztliche Beruf sehr vielseitig ist, aber auch undenkbar sein kann. Es gibt kein Buch was sich von Fachbüchern abhebt, in dem es klinische Fälle auf eine lockere Art und Weise schildert. Das wäre echt einzigartig.
Dennoch ist das Buch für jeden Leser lesenswert, da es leicht zu lesen ist und den Leser auf eine freundliche Reise mit in die Tierwelt nimmt.