Deprimierend

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holzfrieden Avatar

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Vigdis Hjorth ist mir aus der Lektüre „Die Wahrheiten meiner Mutter“ bekannt. Das Buch war anstrengend zu lesen und eine einzige Anklage und ein sich wälzen in Selbstmitleid. Ich habe daher lange überlegt, ob ich ihr Buch „Ein falsches Wort“ lesen möchte. Hjorths Bücher werden hoch gelobt und sind vielfach ausgezeichnet. Sie zeichnet sich aber auch durch einen anspruchsvollen, sprachlichen Stil aus. So ist zum Beispiel die wörtliche Rede niemals gekennzeichnet, was das Lesen durchaus anstrengend macht. Dieses Buch ist ähnlich düster wie „Die Wahrheiten meiner Mutter“, allerdings besser zu lesen. Wir haben wieder eine weibliche Protagonistin, die mit dem Leben hadert und sich ungerecht behandelt fühlt. Vielleicht ist das das große Thema von Vigdis Hjorth. Ihr Schreibstil ist lakonisch und sehr nüchtern. Das gefällt mir. Was aber auch zu spüren ist, ist eine große Melancholie, die den Leser nicht unberührt lässt. Nach der Lektüre dieses Buches muss man unbedingt etwas heiteres lesen, um nicht selber in Melancholie zu verfallen. Ich kann schon nachvollziehen, warum Hjorth in Norwegen so anerkannt ist, finde ihre Inhalte aber anstrengend und oft deprimierend.