Arbeiterkinder in Köln

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Im Prolog erfährt man von einer übel zugerichteten Toten, in den folgenden Kapiteln vom Leben Richard Malteis, von dem man annimmt, dass er der Mörder ist. Er wuchs als Arbeiterkind unter schwierigen Bedingungen auf. Die beiden Brüder sind beruflich erfolgreich, er nicht. Die beiden haben Reihenhäuser, er lebt in einer Hochhauswohnung. Seiner Freundin Kerstin zuliebe gibt er seinen erlernten Beruf auf und hält sich fortan mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Überhaupt scheint sie ihn sich "zurechtzubiegen". Außerdem liest man von Carla Sartorius, die im elterlichen Familienbetrieb ziemlich eingespannt ist und die erstbeste Gelegenheit zur Flucht ergreift, indem sie sich als Betreuerin für einen "weiblichen Säugling" bewirbt, dessen Vater später - nicht ohne Hintergedanken - ihr Mann wird.

Da bleiben etliche Fragen offen, wie zum Beispiel, wie die Geschichte mit Richard und Kerstin sich weiterentwickelt, wann Carla durchschaut, dass sie ein Opfer der Berechnungen ihres Mannes ist oder was aus Regine, dem Säugling, wird?

Der spannende, recht knapp und präzise gehaltene schnörkellose Schreibstil der Autorin, der oft auch leicht ins Ironische abdriftet, verspricht ein Lesevergnügen erster Güte und hat mich persönlich sehr angesprochen!

die Waldmeisterin