Eine tödliche (langweilige) Intrige

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Kerstin Riedke, Besitzerin eines Friseursalons schmiedet „einen fast perfekten Plan“, um ans große Geld zu gelangen. Geschickt manipuliert sie ihren Freund Richard Maltei, der sich als ziemlicher Simpel entpuppt, damit er die reiche Regine Satorius, Tochter von Kerstins Kundin Carla Sartorius, verführt, heiratet und anschließend tötet. Als Nutznießer dieses Todes soll dann Richard den Erbschaftsteil Regines einstreichen und Kerstin und ihr Freund können ein Leben inmitten von Luxus führen.

Leider hat die Manipulatorin Kerstin bei ihrem Plan einige wichtige Punkte außer Acht gelassen. So entpuppen sich ihre Infos aus erster Hand, nämlich die Neuigkeiten  von Carla über den Stand der Dinge in der Familie Sartorius als heillos übertrieben und das mörderische Paar sieht sich mit neuen Problemen konfrontiert…

Im Prolog wird der Leser bereits mit dem Ende des Buches konfrontiert und die Spannung, die Hammesfahr aufbauen will besteht nun in der Frage, wie es zu diesem grausamen Verbrechen kam. Bis man die ganze Intrige allerdings durchschaut hat, vergehen 420 Seiten, durch die sich der Leser mühevoll hindurch kämpfen muss. Zwar beginnt die Autorin die Geschichte in hohem Tempo, dieses verflacht aber zusehends mit der Länge des Buchs und man fragt sich, ob eine Kürzung um 100 Seiten dem Buch nicht gutgetan hätte.

Richtige Sympathieträger gibt es im Buch auch keine und die Charakter scheinen für meine Begriffe recht einfach gestrickt: Regine ist grenzenlos naiv, Richard ist auch nicht gerade helle und zwischenmenschlich völlig inkompetent und Kerstin erscheint nur als geldgierige und gefühlskalte Manipulatorin. Mitgelitten habe ich aus diesem Grund mit keinem der Protagonisten und Protagonistinnen und habe das Buch somit auch ohne weitere Nachwirkung zugeklappt.

Weiter Minuspunkte sammelt das Buch in seiner Realitätsferne: Als dann in der Geschichte auch noch Séancen und eine Wahrsagerin auf einem Jahrmarkt aufgetaucht sind, war für mich das Maß der Erträglichkeit voll und ich wollte das Buch nur noch so schnell wie möglich hinter mich bringen. Ein endgültiger Kritikpunkt war für mich der Schluss, der mich äußerst unbefriedigt zurück ließ und somit verdient sich das Buch in meinen Augen keine gute Bewertung!