Leider nicht perfekt

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Petra Hammesfahr zählte seit einer Lesung vor einigen Jahren zu einer meiner liebsten deutschen Autorinnen. Die Geschichten waren immer ein bisschen anders, spannend mit einem Tick zum Sonderbaren. Sei es "Die Sünderin", "Die Lüge" oder "Meineid" - allesamt sehr spannend und überraschend. Das Buch "Ein fast perfekter Plan" allerdings konnte für mich nicht an den Vorgängern anknüpfen.

Richard, ein Weichei, und Kerstin, ein Biest, schmieden einen mörderischen Plan. Richard soll die reiche Regine heiraten und diese rasch nach der Hochzeit ins Jenseits befördern. Kerstin spekuliert auf ein großes Erbe. Die Geschichte spielt mehr oder minder ausschließlich im Friseurladen von Kerstin oder im renovierungsbedürftigen Mietshaus von Regines Vater. Die Charaktere sind weder sympathisch noch greifbar - ich konnte mich in keine Person hineinversetzen. Demzufolge konnte ich mit keinem mitleiden oder mitfiebern. Ich gebe zu, es ist recht kurzweilig, wie sich die Intrige plötzlich wendet und wie sich die Geschichte entwickelt. Doch in den vorhergehenden Romanen ist es Petra Hammesfahr immer gelungen ein recht realistisches, nachvollziehbares Bild zu zeichnen. Hier ist irgendwie alles absurd und der Leser ist nicht mittendrin - ich fühle mich eher als würde ich durch eine Milchglasscheibe grotesken Figuren zuschauen. Die leichte Spur Mystik wirkt ebenfalls eher absurd. Für mich mit Abstand das schlechteste Buch von Petra Hammesfahr und ich hoffe auf spannendere Nachfolger.