Die heile Welt hat einen Riss

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lindenblomster Avatar

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Als Krimi ausgewiesen ist dieses Buch doch eher eine Gesellschaftsstudie der 50er Jahre in Amerika.

Für Stan ist Ende der 50er Jahre die Welt in Ordnung. Er ist in jeder Hinsicht unschuldig und will nur Abenteuer erleben. Er weiß aber, wie das wahre Leben ist - Kinder werden noch geschlagen, man soll sie sehen aber nicht hören. Frauen werden unterdrückt und Farbige kennen noch keine Gleichberechtigung. Eines Tages gerät Stans Welt in Aufregung. Er findet im Wald eine geheimnisvolle Kiste und im Zimmer der großen Schwester wird ein Kondom gefunden! Beides bedarf der unbedingten Aufklärung. Mit seinem besten Freund Richard macht sich Stan an die Klärung der Geheimnisse. Aber erst einmal wird er von seiner Schwester aufgeklärt. Die Eltern sind auch anders als andere Eltern. Sie gehen freundlich miteinander um, schlagen die Kinder nicht und geben der schwarzen Rosy ein Zuhause. Sie und der alte Filmvorführer Buster werden für Stan zu Vertrauten. Die beiden bewegen sich in der Welt der Weißen und Schwarzen, wodurch auch Stans Sichtweise erweitert wird. In diesem Sommer lernt Stan wahre Freundschaft kennen, aber auch Mord und Tod. Am Ende hat er seine kindliche Unschuld verloren und wird den Rest seines Lebens davon beeinflusst sein.

Um die Aufklärung zweier Morde hat Lansdale einen Roman geschrieben. Aus der Sicht von Stan wird die Gesellschaft beschrieben. Wir lernen alle Gesellschaftsschichten kennen und bekommen ein paar Weisheiten mit auf den Weg. Vorurteile und Meinungen können schon mal die Wahrheit verbiegen und am Ende ist nichts so wie es den Anschein hatte. Nicht wirklich ein Krimi, aber spannend bis zum Ende, wo doch ein Anderer der Täter ist als gedacht.