ein kleiner Junge und sein Hund

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mocbeth Avatar

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Hach... was ein tolles Buch.
Ich hab die 2te Hälfte heute in einem Rutsch durchgelesen, so spannend war das Ganze (okay, und ich hatte auch mal wieder Zeit dafür)!! Man bekommt recht schnell Angst um Stanleys nette Familie u seine Freunde. Die hat Lansdale echt super gezeichnet. Eine kleine, gerechte Familie mit intaktem Zusammenleben. Die Mutter wird nicht unterdrückt und geschlagen, ein Vater der sich für seine Tochter prügelt und sich mit dem Stadtmogul anlegt, das schwarze Hausmädchen resolut und eine Spitzenköchin... Klar mag das ein bischen Schönfärberei sein, aber dafür wirkten die Gegenspieler umso böser und mit allen Wassern und 'Abnormitäten' gewaschen die dem Autor scheinbar gerade eingefallen sind. Aber es war alles stimmig.
Die Zeit war damals nicht einfach. Vor allem für Farbige. Wenn ich dran denke ich müsste vom Gehweg runter nur weil andere denken sie seien was besseres, oder im Kino in den letzten Reihen sitzen... und die ständige Angst vorm KKK. Auch wenn es sicher gute Hausherren wie die Mitchels gab. Nach dem Buch trau ich mich ja kaum noch Neger zu sagen. Da regt sich bei einem direkt das Bewusstsein für Gerechtigkeit.
Stan ist wirklich putzig, und erst sein kleiner Hund Nub... treuer kleiner Hackenbeisser... einfach goldig. Um Nub hatte ich auch ein paar Mal richtig Angst (ich kann es selbst in Büchern nicht ausstehen wenn ein Tier verprügelt oder misshandelt wird) aber hier sei gesagt: er stirbt später einfach am Alter *seufz* überhaupt ist dies ein Buch wo am Ende mehr oder weniger alles gut ausgeht. Und dabei mag ich das ja gar nicht mal so. Aber in diesem Buch wünscht man sich das so sehr, weil Lansdale dauernd einen in der Schwebe lässt ob die Stimmung nicht doch noch kippt.
Jedenfalls bin ich Vorablesen ganz doll dankbar dass sie dieses Buch vorgestellt haben, sonst wäre ich wohl nie auf ihn aufmerksam geworden. Auch wenn ich dieses Buch nicht gewonnen habe war mir klar dass ich mir das schnellstmöglich besorgen würde da schon die kurze Inhaltsangabe super klang. Lansdale hat das Lebensgefühl der Zeit klasse wiedergegeben. Wenn man das liest möchte man auch direkt einem Cadillac ins nächste Autokino fahren :)
1 Stern Abzug gibt es für Buster. Auch er spielt eine wichtige u tolle Rolle, aber dafür dass er so sehr als launisch und mürrisch beschrieben wird ist er doch recht weich. Aber auch dies tut der Geschichte keinen Abbruch und fördert die Momente wo man einfach nur "Ooooh" sagen und beide in den Arm nehmen moechte. Ausserdem mag Stanley ihn sehr sodass man automatisch Mitsympatisant wird.
Sehr schön finde ich den Satz, das jetzt, nachdem er (Stanley) die Wahrheit vom Leben kennt, lieber zu den Unwissenden gehören würde. Tja, so ist das nunmal.