"Ein französischer Sommer", der im Original treffend, aber nüchtern nur "Voyeur" heißt, ist einer dieser honigschweren Sommer-Romane, die es scheinbar mit Leichtigkeit schaffen, das Lebensgefühl einer Region (in diesem Fall die französische Côte d'Azur) wirkungsvoll zu Papier zu bringen. Die Geschichte um eine junge Frau, die als Assistentin eines Schriftstellers in sein Sommerhaus zieht und seine Vergangenheit aus alten Tagebüchern aufarbeiten soll, ist nurmehr ein Vehikel, ein Träger für eine atmosphäreschwangere Erzählung, die mit sonnendurchfluteter Trägheit von Tagen und Nächten am warmen Meer erzählt. Schön und selten. Chapeau!