Eigenwillig

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clarmeloth Avatar

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Das Cover ist sehr offen gestaltet und passt so perfekt zum Titel. Es ist unglaublich einladend, regt es doch zum Träumen vom Sommer am Strand ein.
Die Geschichte dagegen steht z.T. sehr eigenwillig konträr zu dieser Offenheit. So sind die beiden Hauptfiguren eher verschlossen, im Sinne von nicht ganz ehrlich, ihren Mitmenschen gegenüber. Beide haben dafür durchaus unterschiedliche Gründe, die zuweilen auch etwas verstörend sind. Schon allein durch die beiden sehr gegensätzlichen Charaktere entsteht eine gewisse Eigenwilligkeit in dem Buch. Beide sind zwar authentisch, aber haben immer wieder etwas an sich, was sie unsympathisch macht, wie das Zurückstoßen von anderen Menschen, nur um im nächsten Moment wieder sehr viel angenehmer zu wirken.
Dabei arbeitet die Autorin mit einem Wechsel der Perspektiven. Es gibt Abschnitte, da geht es um Michaels Betrachtungen und dann wieder um Leah. Dabei sind die Kapitel aus Michaels Sicht z.T. etwas verwirrend, da sie auch in der Vergangenheit spielen und nicht immer gleich klar ersichtlich war, in welcher Zeit man sich befindet.
Schwierig waren auch französische Abschnitte in einigen Unterhaltungen, zu denen eine Übersetzung schön gewesen wäre.
Dennoch gelingt es der Autorin insgesamt alles zu vernetzen und die ganze Zeit über die Spannung aufrechtzuerhalten, in dem sie eben nicht zu viel verrät und immer nur vage Andeutungen macht.