Französisches Lebensgefühl

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carowbr Avatar

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Die 24 jährige Leah sucht nach ihrem Studium ihren Weg in Paris und in ihrem Leben und stößt schließlich auf die Stellenanzeige des Schriftstellers Michael, der eine Assistenz benötigt. Dies erkennt sie als Möglichkeit voran zu kommen und etwas zu erleben und so begleitet sie ihn nach Südfrankreich in ein Ferienhaus mit Freunden und Familie, wo sie seine alten Tagebücher transkribieren soll.

Das Buch vermittelt zum einen das Savoir-vivre des französischen Lebensgefühls und zum anderen die Sinnsuche einer jungen Erwachsenen, die sich selbst und ihren Platz noch nicht gefunden hat. Eingebettet in eine traumhafte südfranzösische Landschaft, folgt man abwechselnd den Gedanken von Leah und Michael und es vermischen sich Vergangenheit und Gegenwart.

Besonders mit der Gedankenwelt von Leah konnte ich mich gut identifizieren und reinfühlen, die Autorin beschreibt die Zerrissenheit zwischen jugendlicher Unsicherheit und selbstsicherem Erwachsensein sehr treffend. Michael wurde mir immer unsympathischer, da sein Verhalten und seine Gedanken als selbstgefällig und egoistisch dargestellt werden. Bis zum Ende ahnte man, dass mehr hinter der Geschichte steckt - die Auflösung fand ich spannend und anders als erwartet, wenn ich auch das Gefühl hatte, nicht alles verstanden zu haben. Dennoch ein tolles Sommerbuch, am besten für den nächsten Frankreichurlaub!

Die französischen Sätze im Buch sind ohne Übersetzung, für die Geschichte sind diese nicht besonders wichtig, aber für Leser:innen, die der Sprache nicht mächtig sind, wäre dies bestimmt angenehm gewesen.