Kann man lesen...

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mike nelson Avatar

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Die Inhaltsbeschreibung des Romans und eine bepreiste Kurzgeschichte der jungen Autorin Francesca Reece haben mich neugierig gemacht auf ihren ersten Roman "Ein französischer Sommer"... und durchaus Erwartungen geweckt. Die Autorin verfügt auch über einen durchaus hochwertigen Schreibstil und kann Gedanken bildhaft auf den Punkt bringen; die beiden nachfolgenden Zitate mögen das unter Beweis stellen: "Knirschend und knarrend wie eine dieser altmodischen Münzzählmaschinen setzte sich mein Gehirn in Gang." und "Wir sind eine Familie, die ausschließlich aus Anekdoten und Toten besteht." Da ist das Buch wirklich stark. Weniger überzeugend allerdings fand ich den Erzählfluss; der ständige Wechsel der Erzählzeit und der Erzählperspektive sorgen dafür, dass die Geschichte nie so richtig 'Fahrt aufnimmt' (die junge Leah, schon bald Assistentin des berühmten und um einiges lebensälteren Schriftstellers Michael auf der einen Seite und Michael selbst, der Ende der 60-er Jahre in Leahs Alter war und seine wilden Jahre seinerzeit mit Astrid geteilt hat, die offensichtlich eine große Ähnlichkeit mit Leah hatte und der nun als gealterter Mann Assistentin Leah seine Tagebücher aus dieser Zeit digitalisieren lässt). Ein Stoff mit großem Potenzial, bei dem sich die Autorin leider etwas verzettelt. Dabei ist es ein Stoff mit großem Potenzial. Dieser Stoff in den Händen eines guten Serien-Drehbuch-Schreibers und es gibt beste Unterhaltung.