Ein sympathischer Graf verliert seine Freiheit

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adel69 Avatar

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Die Handlung:

Graf Rostov, wohnhaft in Moskau, wird verhört. Ihm wird zur Last gelegt, das Gedicht „Wo ist es jetzt?“ geschrieben zu haben. Es ist ein langes Gedicht.
Rostov fuhr nach dem Verfassen des Gedichts erst mal nach Paris. Als er nach Moskau zurückkehrte, schrieb man das Jahr 1918. Rostov kämpfte offenbar gegen das herrschende russische Regime und nahm vielleicht an der Revolution teil – und das wird ihm jetzt während dieser Gerichtsverhandlung zur Last gelegt.

Und genau diese Vorwürfe bescheren ihm jetzt den Hausarrest im Hotel Metropol. Er darf dort zwar arbeiten und sich in dem Hotel bewegen, aber er darf das Hotel nicht verlassen.

Vor einiger Zeit musste der Graf bereits sein Familienerbe aufgeben. Und nun gibt er seine Freiheit auf. Er wird im Dienstbotentrakt des Hotels Metropol wohnen, denn jeglicher Prunk ist ihm künftig untersagt.


Meine Meinung:

Der Dialog, mit dem dieses Buch beginnt, liest sich für mich erst mal ziemlich ironisch. Der Gesprächston ist höflich – aber warum wird ein so langes Verhör geführt wegen eines Gedichts? Irgendwie absurd, so scheint es mir. Wie absurd es tatsächlich ist, wird die Lektüre des ganzen Buches zeigen.

Was mir an der Leseprobe auf jeden Fall gefällt, ist nicht nur der höfliche und sympathische Graf, sondern auch der Ton, in dem das Buch verfasst ist. Der Ton ist höflich, nie ordinär oder reißerisch. Er wird dem Schicksal des Grafen gerecht, der sich von nun an – so scheint es – in Bescheidenheit üben muss.

Das ist interessant zu lesen und macht Lust auf das ganze Buch.